Ausbau des ÖPNV-Angebots als Bestandteil der Mobilitätswende
Der Ausbau des schienengebundenen Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) ist ein zentraler Bestandteil der Mobilitätswende. Damit zukünftig noch mehr Menschen in ihrem Alltag auf den Bus und die Bahn umsteigen, soll die vorhandene ÖPNV-Infrastruktur gezielt erweitert werden. Eine Maßnahme zum Ausbau und zur Verbesserung des ÖPNV-Angebots ist die Verlängerung der Stadtbahnlinie 13.
Stadtbahnlinie 13: Aktuell und zukünftig
Die Stadtbahnlinie 13 verkehrt zwischen der Endhaltestelle "Vischeringstraße" im Rechtsrheinischen und der Endhaltestelle "Sülzgürtel" im Linksrheinischen auf Höhe der Luxemburger Straße. In den Stadtbezirken Klettenberg und Rodenkirchen wird der linksrheinische Gürtel durch die beiden Buslinien 130 und 134 erschlossen.
Zukünftig soll die Stadtbahnlinie 13 nicht mehr an der Luxemburger Straße enden, sondern darüber hinaus die weitere Gürtelstrecke bis zum Rhein befahren. Perspektivisch wäre eine eventuelle Fortführung ins Rechtsrheinische möglich. Durch die Fortführung entlang des Gürtels werden dann zukünftig auch die Stadtteile Klettenberg, Zollstock, Raderthal, Raderberg, Bayenthal und Rodenkirchen durch die Stadtbahnlinie 13 erschlossen.
An der Haltestelle "Bayenthalgürtel" wäre durch die Stadtbahnmaßnahme ein Umstieg zu den Linien 16 und die derzeit dort verkehrende Linie 17 möglich.
Machbarkeitsstudie zur Untersuchung der Stadtbahnführung
Auf Grundlage der Mitteilungen der Verwaltung zur ÖPNV-Roadmap bzw. der ÖPNV-Netzentwicklung wurde eine sogenannte Machbarkeitsstudie beauftragt.
Hier können Sie die Mitteilungen nachlesen:
ÖPNV-Roadmap: Maßnahmen für den Stadtbahnausbau und -neubau
ÖPNV-Roadmap - Sachstand 2020
ÖPNV-Roadmap - Sachstand 2021
Mit der Machbarkeitsstudie wurde untersucht, ob und in welcher Form die Stadtbahnführung technisch, verkehrlich und wirtschaftlich umgesetzt werden kann.
Von zunächst 15 möglichen Linienführungen wurden drei Planungsvarianten entlang des Gürtels vertiefend betrachtet.
Die Gürtelstrecke wurde für die Untersuchung aufgrund ihrer unterschiedlichen Randbedingungen im Streckenverlauf von der Luxemburger Straße bis zum Rhein in Streckenabschnitte unterteilt.
Dies erfolgte unter Berücksichtigung der verschiedenen Besonderheiten der einzelnen Abschnitte sowie der für die verschiedenen Nutzungen erforderlichen Querschnittsaufteilung des Straßenraums.
Vorzugsvariante
Es wurden verschiedene Planungsvarianten untersucht.
Die von der Verwaltung zur weiteren Planung empfohlene sogenannte Vorzugsvariante stellt eine rein oberirdische Variante von der Luxemburger Straße bis zum Rheinufer dar. Hierbei soll die Stadtbahn, möglichst auf einem besonderen Bahnkörper, getrennt von den anderen Verkehrsteilnehmenden, geführt werden, um Beeinträchtigungen durch den Individualverkehr und daraus resultierende Fahrzeitverzögerungen zu vermeiden.
Weitere vertiefend betrachtete Planungsvarianten
In der Planungsvariante "Kombination" (Variante 3 der Machbarkeitsstudie) erfolgt eine Kombination aus unterirdischer Streckenführung mit Unterquerung der Luxemburger Straße und des Güterbahnhofs sowie einer oberirdischen Weiterführung ab dem Zollstockgürtel bis zum Rheinufer.
Die Planungsvariante "Unterirdisch" (Variante 5 der Machbarkeitsstudie) wird mit Unterquerung der Kreuzung Luxemburger Straße/Sülzgürtel/ Klettenberggürtel bis zum Rheinufer komplett unterirdisch geführt.
Bewertung der drei Planungsvarianten und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Die Planungsvarianten wurden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Umfeld, ihres verkehrlichen Nutzens, ihrer Kosten sowie der technischen Randbedingungen bewertet.
Hierbei wurden der Erhalt des Klettenberger Wochenmarktes, die Querung der Gleise des Güterbahnhofs sowie der Erhalt des Alleebaumbestands maßgeblich berücksichtigt.
Für die drei Planungsvarianten wurde ein Nutzen-Kosten-Verhältnis ermittelt, bei dem die Kosten dem zukünftigen Nutzen gegenübergestellt werden.
Ein Nutzen-Kosten-Faktor, der größer als 1 sein muss, ist die maßgebende Größe für eine Förderfähigkeit. Dann ist der volkswirtschaftliche Gesamtnutzen größer als die volkswirtschaftlichen Kosten.
Die rein oberirdische Streckenführung der Stadtbahn wurde hinsichtlich ihres Nutzens, der Kosten und der technischen Machbarkeit am besten bewertet und wird als Vorzugsvariante im nachfolgenden detailliert vorgestellt.
Die beiden weiteren Planungsvarianten sollen nicht weiterverfolgt werden, da diese im Vergleich deutlich schlechter bewertet wurden. Sie finden diese unterhalb der Beschreibung der Vorzugsvariante.