Für alle ist die Einbahnstraße ein grosser Gewin...

„Für alle“ scheint mir hier ein sehr interpretationsbedürftiger Begriff. Gemeint sind für alle Fußgänger und Radfahrer auf der Venloer, oder?
Für alle kann ja wohl nicht meinen:
- die Autofahrer (sei es Pendler, Boten, Rettungsdienste), die von stadteinwärts entweder durchfahren oder einen bestimmten Platz auf der Venloer erreichen müssen,
- die Gewerbetreibenden, die Einbußen hinnehmen müssen,
- Lieferanten, die Umwege in Kauf nehmen müssen,
- die Anwohner der Nebenstraßen und der Vogelsanger Straße, die nunmehr mit vermehrten Verkehrsaufkommen, einschließlich Abgasen, Gehupe und Lärm durch Stau und Verkehr leben müssen,
- diejenigen, die auf den Straßen mit erhöhten Verkehrsaufkommen am nunmehr gefährdet werden, etwa Fußgänger Richtung Friedhof, die Schüler_innen der GGS und KGS Lindenbornstraße, die KiTA Besucher des städtischen Kindergartens auf der Vogelsanger, die Fröbelkinder, die Besucher der Kirchengemeinde und des Gemeindezentrums Flatow Haus, die Besucher der Seniorenwohnungen Rossstraße und Vogelsanger Straße sowie des Altenheimes und der zukünftigen Heliosschule, die ja demnächst ihren Betrieb aufnehmen soll.
Es ist mir unbegreiflich, wie man bei so vielen vulnerablen Gruppen ernsthaft das Problem verlagern und von einer Erhöhung der Sicherheit oder einem tollen Erfolg sprechen kann.
Ganz sicher aber nicht von „allen“, die das toll finden!!!!
(Ich entschuldige mich ausdrücklich bei allen, die hier ernsthaft diskutieren für die Polemik - Emotionen…)

'Für alle'??? Das kann doch nicht Ihr ernst sein!

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie sich diese Situation für die die Anwohner*innen der Vogelsanger und Piusstraße auswirkt? Von heute auf Morgen hat die die Wohnsituation für diese Menschen extrem verschlechtert, und zwar leider 24/7. Lärm und Abgase sind kaum auszuhalten.

Auch für Autofahrer ist die Situation auf der Venloer jetzt deutlich angenehmer. Ein kleiner Umweg für mehr Sicherheit - da braucht man gar nicht zu diskutieren.
Gewerbetreibende haben keine Einbußen wegen der Einbahnstraße, sondern aus anderen Gründen der allgemeinen Wirtschaftslage, des Geschäftsmodells etc. Jeder Laden dort ist, wie vorher, auch immer noch mit dem Auto erreichbar.
Für Anwohner der Pius wird es mit Sicherheit noch Anpassungen geben. Da muss man dem Versuch auch mal etwas Zeit geben.
Ein zurück zum vorigen Zustand wird es nicht geben.

Man kann es nie allen recht machen. Und es wird immer Unzufriedene geben, aus welchen Gründen auch immer. Für die Mehrheit der Menschen ist die Einbahnstraße ein voller Erfolg. Sicherer und übersichtlicher als vorher.
Und dass irgendwelche Gewerbetreibende wegen der Einbahnstraße Einbußen haben, ist weder belegt, noch plausibel. Es gab vorher genauso wenige Parkplätze vor den Geschäften wie heute. Parkplätze in den Parkhäusern sind weiterhin überwiegend leer. Also kann es ja nicht an weniger Autofahrern liegen, dass es irgendwo weniger Umsatz gibt.
Die Plakate hängen an Geschäften, von denen es entweder offensichtlich zu viele gibt, also einen Angebotsüberschuss (Dönerläden, Barbershops) oder deren Geschäftsmodell sich durch Onlineangebote nirgends mehr rentiert (Copyshops).
In anderen Läden hingegen, kann man schon allein vom Hineinschauen feststellen, dass die Kunden eher mehr geworden sind.
Ärgerlich für die Anwohner auf den anderen Straßen ist natürlich der dorthin verlagerte Verkehr. Das kann ich nachvollziehen.
Aber es gibt halt keine Alternative zur Einbahnstraße. Nicht umsonst war die Venloer Straße in genau diesem Abschnitt bis Ende Oktober 2023 unter den Top-10 der gefährlichsten Straßen in Deutschland.
Es kann dort neben dem Radverkehr nun mal keinen Autoverkehr in beide Richtungen geben.
Und es ist ja auch erstmal nur ein Verkehrsversuch. Im Anschluss daran kann man ja sehen, ob und falls ja, welche Veränderungen erforderlich sind.
Jetzt ists dafür viel zu früh.

der Verkehr in der Piusstr ist nicht nur ärgerlich - es ist einfach halt dadurch extrem unsicher für Fußgänger und Fahrradfahrer geworden.