frühzeitige Beteiligung des Gestaltungsbeirats an allen Hochhausprojetkten
Das Höhenentwicklungskonzept ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Dass Köln nicht dem Stereotyp einer zentral verdichteten Hochhausmetropole folgt, sondern das Leitbild einer Stadt der einzelnen Hochpunkte entwickelt, welche in der Innenstadt bereits reichlich vorhanden sind, ist schlüssig. Demzufolge auch die Ausweisung von Möglichkeitsräumen außerhalb des inneren Grüngürtels. Diese erstrecken sich auf dicht besiedelte Viertel wie Ehrenfeld, Nippes und Sülz und beinhalten den weitaus größten Bestand an historischer Bausubstanz aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, den Köln hat, sowie wertvolle Platz- und Straßenräume. Dies erfordert gut strukturierte und fachlich begleitete (Beteiligungs-)Prozesse, mit denen die Projekte ausgehandelt werden: hinsichtlich ihres spezifischen Nutzens für das Quartier und ihrer besonderen Ästhetik, damit die Beanspruchung von Luftraum und Aufmerksamkeit durch ein Hochhaus zu rechtfertigen ist, und damit es eine symbiotische und nicht parasitäre Beziehung zu seiner Umgebung eingeht. Die richtige Instanz ist hier der Gestaltungsbeirat und nicht ein anderes Begleitgremium. Die geringe Zahl und die Wichtigkeit der zu erwartenden Projekte rechtfertig dies. Der Gestaltungsbeirat soll bereits in der Frühphase einer Projektentwicklung eingebunden werden. Gestaltung ist nicht nur Fassadendesign, sondern umfasst alle Fragestellungen des Ortes, seines sozialen und ökologischen Umfelds, des Verkehrs.
Erich Frank Pössl, BDA Köln, Vorsitzender