Radverkehrsinfrastruktur, -netz und MIV
Für eine gerechte Flächenverteilung zwischen den verschiedenen Mobilitätsarten wird man dem MIV Flächen wegnehmen müssen. Das klingt gerade für Autofahrer hart, ist aber auch in Köln nicht anders lösbar, da die Stadt seit den 1950er Jahren überwiegend für eine einzige Art der Fortbewegung umgebaut wurde. Mir ist durchaus bewusst, dass auch die U-Bahn gebaut wurde.
Die Verbesserung der bestehenden Infrastruktur und der Ausbau des Fahrradnetzes sind meiner Meinung nach gleichermaßen zu priorisieren. Es nützt einem der beste Wegebelag nichts, wenn der Radweg immer wieder plötzlich aufhört. Auch ein tolles Wegenetz mit einem Wegebelag in schlechtem Zustand, mit Umlaufsperren oder als geteilter Weg mit dem deutlich langsameren Fußverkehr bringt die Menschen nicht dazu, ihre Fahrten mit dem Rad, statt mit dem Auto zu absolvieren.
Dass massive Investitionen in den Rad- und Fußverkehr sowie eine gerechtere Flächenaufteilung des öffentlichen Raums für höhere Anteile bei anderen Mobilitätsformen als dem MIV sorgt, zeigen in den letzten paar Jahren Großstädte wie London oder Paris. Mittlerweile ist es wissenschaftlicher Konsens, dass MIV die teuerste Mobilitätsform für Kommunen ist. Auch für die Stadt Köln hätte eine gerechtere Verteilung der Anteile am Modal Split finanzielle Vorteile. Also los! Tut es. Der Umbau der Ringe ist ein guter Start.