Aufräumen gesellschaftlichen wertschätzen
Immer häufiger stelle ich fest, dass Menschen noch nie hinter sich aufgeräumt haben.
Im Urlaub mit einer befreundeten Familie fiel der Satz: "Unser Sohn muß nicht seinen Teller nach dem Essen wegräumen, das macht die Mama!"
Auf der gelben Neumarkt-Bühne sitzen Menschen. Ein Mann isst, trinkt und wirft mehrfach seinen Müll auf den Boden des Platzes. Niemand sagt etwas. Eine Frau geht mehrfach zum neu hinzugeworfenen Müll und bringt ihn weg. Alle akzeptieren die Situation.
Auf Kölner Stadtfesten stellen viele Menschen ihre Bierflaschen neben die Mülleimer, aber nur wenige räumen sie weg. Als ich mithelfe die Flaschen wegzuräumen, bekomme ich die Frage gestellt, ob es mir finanziell schlecht ginge. Nein, ich helfe spontan bei der Festorganisation. Jeder Bürger hat die Pflicht ihren bzw seinen Ort schöner zu hinterlassen, als er oder sie ihn vorgefunden hat.
Leider ist das nicht überall in der Gesellschaft angekommen. Als die jap. Fußballmannschaft dieses Prinzip bei der WM in Deutschland praktiziert, wurden sie als lustige Sonderlinge dargestellt, nicht als Vorbilder.
Es herrscht zu sehr ein Dienstleistungsanspruch an die Stadt(Verwaltung) für alles zu sorgen, wie die Mama des kleinen Jungen aus dem ersten Beispiel. Insbesondere soll JEMAND ANDERES den Müll wegräumen. Dieses Anspruchsdenken muß aufhören und ein umsichtiger Umgang mit unseren Ressourcen wieder durch Bildung und Erziehung, aber auch tägliches Reflektieren und Vorleben in Tat und Komm. einkehren.