Sensorpaten
Städtische Umweltmaßnahmen und -dienstleistungen basieren meist auf wenigen Messpunkten. Der öffentlichen Verwaltung fehlen die Mittel und die Flächen, um ein kleinräumiges Messnetz zu unterhalten. Wir wollen eine Plattform schaffen, über die Bürger:innen und Organisationen Umweltdaten spenden können.
Viele Menschen sammeln bereits Umweltdaten und würden diese für gute Zwecke spenden. Es fehlen aber niedrigschwellige Möglichkeiten. Wir wollen einen einfachen Umweltsensor bereitstellen, der ohne technische Konfiguration und nur mit handelsüblichen Batterien automatisch Umweltdaten über das städtische LoRaWAN sendet, die auf einer Plattform gesammelt werden.
Als Paten kümmern sich die Bürger:innen um ihre Sensoren. Dafür erhalten sie personalisierte Hilfestellungen, z.B. wann eine Pflanze gegossen (Bodenfeuchtigkeitssensor) oder wieder gelüftet (Luftfeuchtigkeitssensor) werden sollte. Über einen einfachen Fragebogen werden Zusatzdaten zum Standort u.a. erfasst.
Die gesammelten Umweltdaten helfen bei städtischen Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels. Sie helfen bei der längerfristigen Planung, z.B. von städtischem Grün, und können zur Optimierung städtischer Services, wie z.B. der Grünraumbewässerung, genutzt werden. Die Sensorpaten erhalten Hilfe bei der Ressourcenschonung und sensibilisieren als Multiplikatoren für blinde Flecken in der Stadt.
Maßnahmen zur Klimawandelanpassung basieren meist auf wenigen Messpunkten in der Stadt. Diese werden zwar möglichst repräsentativ ausgewählt, letztlich sind die Standorte aber begrenzt. Ein von Sensorpaten betriebenes, dezentrales Messnetz liefert höher aufgelöste Umweltdaten und ermöglicht es so, blinde Flecken in der Stadt aufzuhellen. Dadurch können Maßnahmen gerechter geplant werden.
Citizen-Science-Projekte zeigen, dass Menschen sich gerne freiwillig in die Lösung komplexer Probleme einbringen. Durch die Patenschaft für einen Umweltsensor kann ein eigener, kleiner Beitrag zur Lösung eines komplexen Problems geleistet werden. Wir richten uns explizit an technische Laien, die einen Sensor nicht selber konfigurieren können/möchten und eine Plug&Play-Lösung suchen, bei der ein Sensor sofort funktioniert.
Die Umweltdaten sollen über einen langen Zeitraum gemessen werden. Durch ein stetig wachsendes Messnetz können immer mehr Menschen für Klimamaßnahmen sensibilisiert werden. Die Sensorpaten fungieren als Multiplikator*innen, die anderen den Einstieg vereinfachen und die gesammelten Daten automatisch in die Breite tragen.
Wir wollen das von NetCologne betriebe LoRaWAN nutzen. LoRaWAN-Sensoren zählen zum "Internet of Things" und ermöglichen es, über lange Distanzen und stromsparend Daten zu übermitteln. Eine stationäre Strom- und eine herkömmliche Internetverbindung sind nicht notwendig. Die Umweltdaten können damit einheitlich erfasst und auf einer Plattform verarbeitet werden. Die Daten werden frei veröffentlicht und können flexibel nachgenutzt werden.
Es gibt Projekte, die Umweltdaten von Privatpersonen sammeln und veröffentlichen. Die Zugangshürden sind in der Regel hoch, z.B. müssen Sensoren zusammengebaut und kompliziert mit dem Internet verbunden werden. Sofern unsere Idee Erfolg hat, werden die Hürden erheblich abgesenkt. Immer mehr Kommunen betreiben LoRaWAN-Netze und können von Bürger*innen betriebene Messnetze zu Daten aus den unterschiedlichsten Bereichen aufbauen, um blinde Flecken aufzuhellen und Betriebskosten zu sparen.
Wir benötigen Zugang zu relevanten Akteuren in der Stadtverwaltung und dem Stadtwerkekonzern, um beurteilen zu können, welche und wie Umweltdaten am besten genutzt werden können und wo blinde Flecken vermutet werden. Diese Information hilft uns, unseren Prototypen auf ein relevantes Feld einzugrenzen. Denkbar wäre auch eine kooperative Sammlung von Sensordaten mit städtischen Stellen oder der Aufbau von Referenzmesspunkten, die zur Plausibilisierung der gesammelten Daten genutzt werden können.
Bearbeitungshistorie
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21.11.2024 - 12:28
Status
Priorisierter Antrag
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30.09.2024 - 22:05
Status
Neuer Antrag