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Fritz-Bauer-Straße

Überprüfung der Kölner Straßennamen

Fritz-Bauer-Straße

Anwohner*in

Fritz Bauer (1903–1968) war ein deutscher Jurist, der maßgeblich zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen Deutschlands beigetragen hat. Geboren in Stuttgart, wurde Bauer 1930 zum jüngsten Amtsrichter Deutschlands ernannt. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Bauer 1933 aus dem Richteramt entlassen und für mehrere Monate in einem Konzentrationslager inhaftiert. 1936 floh er nach Dänemark und später nach Schweden, wo er die Zeit des zweiten Weltkriegs verbrachte. Nach Kriegsende kehrte Bauer nach Deutschland zurück und übernahm eine führende Rolle in der Justiz Nachkriegsdeutschlands. Als hessischer Generalstaatsanwalt setzte er sich intensiv für die strafrechtlichen Ermittlungen gegen NS-Tätern ein. Dem israelischen Geheimdienst gab er den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort Adolf Eichmanns, der im Reichssicherheitshauptamt die Todestransporte in die Vernichtungslager organisiert hatte. Bauer initiierte auch die Frankfurter Auschwitz-Prozesse, die von 1963 bis 1965 stattfanden und eine breite öffentliche Auseinandersetzung mit den Gräueltaten der Nazis zur Folge hatten. Die Umbenennung der Gravenreuthstraße in Fritz-Bauer-Straße wäre eine angemessene Würdigung seines Lebenswerks und seiner Verdienste um die Gerechtigkeit und die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit. Eine Fritz-Bauer-Straße existiert in Köln bisher nicht.

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