Mir ist aufgefallen, dass viele große Städte in Europa auf die Straßenbahn setzen ohne aufwendige Tunnelbauten etc. In Frankreich wurden in den vergangenen Jahren mehrere Netze komplett neu gebaut mit einer gleichzeitigen Umgestaltung der betroffenen Straßenzüge. Die Kosten sind deutlich geringer als den Bau großer Tunnelanlagen in den Innenstädten. Auch in Deutschland setzt man in vielen Städten auf die Straßenbahn. Buslinien, die nun als Straßenbahn fahren zählten teils ein Verdreifachung der Fahrgastzahlen. Nebenbei ist eine Umsetzung zeitlich viel schneller möglich. Anstatt Linien auf bestimmten Strecken zu bündeln sollte eine Entflechtung auf parallele Straßenzüge geprüft werden so dass sich Störungen nicht sofort auf das halbe Netz auswirken würden. Städte wie Straßburg, Bordeaux und Zürich zeigen, dass auch in engen Straßen problemlos Straßenbahnen verkehren können. Dogmatisch die Stadtbahn im Tunnel zu versenken halte ich grundsätzlich für falsch. Die aktuelle Diskussion zu Ost-West Stadtbahn im Tunnel ist für mich nicht nachvollziehbar. An der Oberfläche besteht genug Platz für einen attraktiven ÖPNV auf der Schiene. Die Kosten, die für den Bau eines Tunnels veranschlagt werden reichen aus um eine mindestens 10fach längere Schienenstrecke an der Oberfläche zu bauen. Nebenbei vermisse ich bei der Planung die große Kapazitätserweiterung; sind doch im Tunnel aufgrund sicherheitsrechtlicher Vorschriften deutlich größere Zugabstände erforderlich.