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Wo drückt der Schuh? Fußverkehr – die unterschätzte Verkehrsart
Das zu Fuß gehen war schon immer die natürlichste Fortbewegungsart des Menschen, umso erstaunlicher erscheint es, dass nach dem zweiten Weltkrieg beim Wiederaufbau von Köln die Verkehrsinfrastruktur primär an die Bedürfnisse des Autoverkehrs ausgerichtet wurde.
Verkehrsarten wie Fahrrad- und Fußverkehr waren lange nicht im Fokus der Verkehrs- und Stadtplaner*innen und wurden stets durch den motorisierten Individualverkehr in einen Verdrängungsprozess an den Rand gedrängt. Während dem Radverkehr schon seit vielen Jahren mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, rückt nun endlich auch der Fußverkehr in den Mittelpunkt. Diese Fokussierung wird durch die neu geschaffene Stelle eines Fußverkehrsbeauftragten unterstrichen. Köln ist damit die erste Millionenstadt, die eine Person eingestellt hat, die sich für die Fußverkehrsbelange im gesamten Stadtgebiet einsetzt.
Auch wenn es im Fußverkehr voran geht, sind Themen wie zu wenige Querungsmöglichkeiten, zu kurze Ampelphasen, Sichteinschränkungen durch zugeparkte Gehwege (insbesondere an Kreuzungen), keine ausreichend dimensionierte Gehwege, die obendrein durch Mülleimer, Verkehrsschilder, Parkautomaten und Außengastronomie weiter eingeengt werden, ein ständiges Ärgernis für zu Fuß Gehende. Die Forderungen der Stadtbewohner*innen nach mehr Aufenthaltsqualität von Straßen und Plätzen werden lauter. Die Herausforderungen im Fußverkehr sind vielfältig. Wie also kann eine fußverkehrsgerechte Stadtplanung aussehen, damit zu Fuß Gehende in Köln davon profitieren? Und was bewegt die Menschen überhaupt zu Fuß unterwegs zu sein?
Seit drei Jahren gibt es in Köln einen Verein für den Fußverkehr, die Ortsgruppe Köln des FUSS e. V. Die Stelle des Fußverkehrsbeauftragten ist seit einem Jahr in der Stadtverwaltung besetzt. In einem Vortrag mit anschließenden Gespräch erörtern die Sprecherin des FUSS e. V. , Anne Grose, und der Kölner Fußverkehrsbeauftragte, Nico Rathmann, ihre Sicht auf die wichtigsten Themenfelder des Fußverkehrs in Köln und beschreiben Handlungsmöglichkeiten für eine fußgerechte Stadt.
Moderation: Dr. Ralf Brand, Vorstandsmitglied im hdak
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Josef-Haubrich-Hof
50676 Köln
Deutschland