Tatsächlich hat sich Umfang und Dauer von Baustellen in der letzten Zeit erhöht. Im Schulbau ist die Verwaltung froh darüber, weil die Gebäude dringend modernisiert und energetisch saniert werden müssen. Bei Bildungseinrichtungen sowie für Kindertagesstätten ist der Bedarf ebenfalls hoch. Hier besteht ein allseits anerkannter, dringender Handlungsbedarf.
Auch die unterirdische Infrastruktur muss für die Zukunft ausgerichtet werden. Hierbei handelt es großflächig u. a. um den Breitbandkabelausbau für schnelles Internet, aber auch den Ausbau der Stromnetze, die für die Elektrifizierung der Versorgung benötigt wird. Andere Infrastrukturen der Wasser- und Abwasserversorgung sind dringend sanierungsbedürftig. Oftmals müssen hier Notfallmaßnahmen veranlasst werden, um die grundlegende Funktionalität zu gewährleisten.
Der Verkehrssektor steht vor einer Mobilitätswende, die einen Umbau der Straßenräume erforderlich macht. Die Stadt Köln baut mit der KVB das Stadtbahnnetz aus und zahlreiche Gleis- und Verkehrsanlagen bedürfen der Sanierung, um den Anforderungen gerecht zu werden. Auch bei der Sanierung der Brücken besteht enormer Nachholbedarf, der ebenfalls nicht länger hinausgezögert werden kann.
Bei zahlreichen Baumaßnahmen kam es durch coronabedingte Ausfälle und Einschränkungen und aktuell durch Lieferengpässe zudem zu Verzögerungen, so dass teilweise eigentlich abgeschlossene Baustellen immer noch aktiv sind und sich mit neuen Baumaßnahmen überlagern.
Es ist unstrittig, dass alle diese Maßnahmen durchgeführt werden müssen, um die Stadt für die Zukunft auszurichten. Es ist gut, dass private Investoren die Stadt als attraktiven Standort einschätzen und hier diese Investitionen tätigen. Diese Maßnahmen sind auch notwendig, um Köln wie beabsichtigt schnellstmöglich „klimaneutral“ zu machen. Die bauausführenden Unternehmen sind jedoch angehalten, die Belästigung der umliegenden Anwohnenden und Gewerbetreibenden und Besucher*innen so gering wie möglich zu halten.