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Kirsch Architekten und maier landschaftsarchitektur

Darstellung des Entwurfs als 3D Darstellung in Vogelperspektive.

Kirsch Architekten (Köln)

maier Landschaftsarchitektur (Köln)

Lage und Städtebau

Das zu beplanende Grundstück liegt am Rande des Kölner Stadtteils Brück, angrenzend an die Erschließungsstraßen Oberer Bruchweg, Astrid-Lindgren Allee,sowie die Martha-Heublein-Straße. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe des Naherholungsgebietes „Flehbachpark“ und des südlich anschließenden Landschaftsschutzgebietes.

Sämtliche infrastrukturellen Einrichtungen des Ortskerns sind fußläufig erreichbar.

Die umliegende Bebauung ist geprägt durch eine größtenteils harmonische ein bis zweigeschossige Wohnbebauung. Die Nähe zur Natur gibt dem Entwicklungsstandort seinen besonderen Charme.

Die städtebaulichen Ziele ergeben sich somit wie selbstverständlich aus der Analyse des Standortes und werden vom Entwurfsverfasser wie folgt formuliert:

  • Respektvoller Umgang mit der umliegenden Bebauung zur Vermeidung von nachbarschaftlichen und architektonischen Spannungen
  • Einbindung der bzw. Vernetzung mit den angrenzenden Grünflächen

Zur Erreichung dieser Ziele wurden folgende Ideen mit verschiedenen Atmosphären umgesetzt:

  • Definition eines Passepartouts aus zweigeschossigen Ketten-, Reihen- und Doppelhäusern, welches einen allseitig respektvollen Umgang mit der Nachbarschaft garantiert.
  • Bebauungsstrukturen, die sich an der Maßstäblichkeit des Bestandes von Brück orientiert.
  • Adressbildendes und zentrales Element des neuen Quartiers wird ein windmühlenartiges, 3-4-geschossiges Gebäudeensemble im Zentrum des Quartiers
  • Hofbildung zur Schaffung von Aufenthaltsqualität und Identifikation
  • Verzahnung mit der Natur durch Öffnung des Hofes zum Naherholungsgebiet des „Flehbachparks“

Nutzungskonzept

Das neue Quartier wird durch eine Ringstraße nach dem Shared-Space-Prinzip erschlossen.

Die Erschließung dient in erster Linie der Begegnung. Fahrbahnen und Gehwege sind gänzlich ohne Borde gestaltet. Die aufenthaltsbetonte Gestaltung fördert das gleichberechtigte Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und den wenigen KFZ-Fahrern. Die niveaugleiche Gestaltung und ein Blindenleitsystem leisten einen integrativen Beitrag.

KFZ-Zufahrtsberechtigt sind lediglich die Hauseigentümer der Doppel-, Reihen- und Kettenhäuser. Die Bewohner der Wohnungsbauten fahren unmittelbar am Entrée des Quartiers in eine Tiefgarage, so dass der Verkehr im Innenbereich auf ein Minimum reduziert ist.

Ein Netz aus Fuß- und Radwegen verbindet das neue Areal allseitig mit dem Bestand.

Auch für den oberen Bruchweg wird ein Ausbau im Shared-Space-Prinzip vorgeschlagen.

Wiederkehrende kleinere Aufenthalts- und Sitzgelegenheit erzeugen Qualität und spannende Freibereiche. Wellenförmige Ausbuchtungen verbinden den „Flehbachpark“ mit dem neuen Quartier.

Ziel war es ein Facettenreichtum an Wohnformen anzubieten. Der klassische Geschosswohnungsbau im Zentrum des Quartiers wird gesäumt von einem Passepartout aus Ketten-, Reihen- und Doppelhäusern.

Die Gebäudehöhen werden von den 3-4-geschossigen Bauten im Inneren ringförmig zu den umliegenden Bestandsgebäuden auf die vorherrschende 1-2-Geschossigkeit minimiert. Auf sämtliche Angrenzer wird mit gleicher Nutzung und gleicher Gebäudehöhe reagiert. Der Entwurfsverfasser legte größtmöglichen Wert auf nachbarschaftliche Rücksichtnahme.

Insgesamt entsteht eine oberirdische BGF von 9.923qm BGF. Ein Drittel hiervon kann im öffentlich-geförderten Wohnungsbau realisiert werden.   

Der Geschosswohnungsbau gruppiert sich windmühlenartig um die Freibereiche und den öffentlichen Hof. Ein durchweg viergeschossiger Kopfbau markiert das Entrée. Der Hof öffnet sich hin zu den angrenzenden Grünflächen und wird durch die neugestaltete Shared-Space Erschließung über eine verbindende Pflasterung mit dem Park verzahnt. Ganz bewusst wird der Spielplatz im Hofinneren platziert. Kinderlärm ist nicht störend!

Architektur, Konstruktion und Gestaltung

Das neue Quartier besteht im Wesentlichen aus einem Ring zweigeschossiger Gebäude und einem Zentrum von 3-4-geschossigen Baukörpern.

Um die homogene Gestaltung des Quartiers und die Plastizität der Baukörper zu unterstützen, werden alle über den Regelgeschossen angeordneten Geschosse (Nichtvollgeschosse) nach den gleichen Prinzipien ausgeführt. Ein allseitiges Zurückspringen (Staffelgeschoss) des obersten Geschosses ist nicht gewünscht. Vielmehr stehen die Außenwände 3-seitig auf den Außenwänden des darunterliegenden Geschosses. Die punktuell gesetzten Nichtvollgeschosse überzeugen durch Homogenität. Sie sind ich gleicher Materialität wie die darunterliegenden Geschosse gehalten.

Die Hauseinheiten wurden im Entwurf auf maximale Längen beschränkt. Dadurch wird die Ausbildung moderater Blockgrößen mit kleinteiliger städtebaulicher Körnung und Freiraumqualitäten sichergestellt. Die Gebäude sollen eine klare Kubatur, ohne Dachüberstände, erhalten.

Nachhaltigkeitskonzept

Landläufig gilt der Baustoff Holz als ökologisch besonders wertvoll. Der Entwurfsverfasser teilt diese Auffassung nicht vollumfänglich und schlägt einen weitestgehenden Verzicht auf diesen Werkstoff vor. 

Der Verbrauch von Holz muss reduziert werden. In Deutschland sind nicht einmal 3% der Waldflächen geschützt. Wir benötigen den Wald, um CO2 zu speichern, Wasser zu filtern und um unsere Städte zu kühlen. Die übermäßige Verwendung von Holz als Baustoff führt schon heute zu Importen aus legalen und illegalen Rodungen, die die letzten Urwälder Europas bedrohen. Das Ergebnis der auf Holzerzeugung ausgerichteten Waldbewirtschaftung erkennt auch der Laie längs unserer Autobahnen. Bäume sind als Totholz wertvoller im Wald als verbaut und „leben“ dort vergleichsweise länger. Der Entwurfsverfasser schlägt dem zur Folge eine konventionelle Bauweise aus regionalen Baustoffen vor.  

Anfallendes Regenwasser wird gesammelt und dient als Brauchwasser für Toilettenspülung sowie zur Bewässerung der Grünflächen.

Die zahlreichen Dach- und Fassadenbegrünungen führen zu einer Verbesserung des Mikroklimas. Strom und Wärme werden klimaneutral erzeugt. Es ist eine vollumfängliche Nutzung lokaler und erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Erdwärme und Luft vorgesehen.

Mobilitätskonzept

Um die Qualität für Mensch und Umwelt innerhalb des neuen Quartiers zu erhöhen, ist eine deutliche Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs durch Schaffung von alternativen Angeboten angestrebt. 

Um dieses Ziel zu erreichen, werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: 

  • gute Einbindung der vorhandenen ÖPNV Infrastruktur in das neue Quartier
  • eine Car Sharing Station ist in der Tiefgarage vorgesehen. 
  • Attraktive Fuß- und Radwegeverbindungen durchziehen das gesamte neue Quartier, verbinden die halböffentlichen und öffentlichen Bereiche miteinander, führen in den Park und in das Landschaftsschutzgebiet (Naherholung).
  • Es müssen ausreichend oberirdische Fahrradabstellplätze vorgesehen werden. Idealerweise werden diese unmittelbar den Wohngebäuden zugeordnet 
  • Paketstation(en) an zentraler Stelle des Quartierseinganges sind durch den vermehrten Online- Handel wichtiger Bestandteil des Quartiers

Feuerwehr: Das Wegenetz innerhalb des Waldviertels ist so angelegt, dass Feuerwehrfahrzeuge notwendige Feuerwehraufstellflächen erreichen können.

Entwurfsplan

Darstellung des Entwurfs als Lageplan. Im Zentrum des Planungsgebiets befindet sich eine kleine Grünfläche umgeben von Punkthäusern. Diese wird durch eine Ringstraße umrahmt. An die Ringstraße, am äußeren Rand angeschlossen befinden sich Reihenhäuser und Doppelhäuser.

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Entwurfsplan: Kirsch Architekten und maier landschaftsarchitektur

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