Viel Luft nach oben

Ich selber versuche Abfälle zu vermeiden, in dem ich möglichst im Unverpacktladen einkaufe und im Supermarkt z.B. unverpacktes Gemüse bevorzuge. Einwegverpackungen sind oft so gut, dass man sie spülen und mehrfach benutzen kann. Das tue ich dann auch.

Ein großes Problem in meinem Umfeld sind Imbissbuden (ich wohne auf der Keupstraße) Hier bekommt man um einen Döner einzupacken: Alufolie, Papier, eine Plastiktüte, ein Haushaltgummi, Papierservietten. Dementsprechend sieht die Straße aus. Hier wäre es wünschenswert, wenn die Stadt Regelungen erlässt und vielleicht parallel eine vielsprachige Aufklärungskampagne in Brennpunkten startet. Wenn Regeln erlassen werden, wie z.B. ein strengeres Verbot von Einwegkunststoffverpackungen in Imbissbuden, dann muss das auch kontrolliert werden.

Ein besonders drängender Punkt wäre zudem das Thema "Foodwaste". Hier wünsche ich mir, dass die Stadt noch stärker Einfluss darauf nimmt, dass sich das Entsorgen brauchbarer Lebensmittel weniger lohnt als die kostengünstige Abgabe an Tafeln oder andere Stellen. Gastronomen, die sich z.B. an Programmen wie "too good to go" beteiligen, sollten dadurch klare Vorteile haben.

Mehrfamilienhäuser entsorgen zusammen. Wenn ich Müll spare, zahle ich trotzdem Gebühren für das ganze Haus anteilig mit. Meine Einsparmaßnahmen werden also nicht belohnt! Eine gute Alternative wäre, dass man nur noch in speziellen rezyklierten Säcken entsorgen darf, die dann auch persönlich für Geld erworben werden müssen. Allgemeine Müllgebühren sollten dann abgeschafft werden So wird Müll einsparen belohnt!
Hier ist aber auch wieder Aufklärungsarbeit, vor allem in den sozial schwachen Bevölkerungsteilen notwendig, damit sich die Akzeptanz und das Mitmachen verbessern und nicht einfach nur mehr wilde Müllhalden entstehen. Die sind leider ein ganz normales Alltagsbild.

Das Ziel sollte generell sein, von der gefühlt dreckigsten Stadt Deutschlands zu einer sauberen Stadt zu werden. Aufklärung und die Unterstützung von lokalen Gruppen, die sich mit dem Thema befassen, aber auch klare Regeln und die Überwachung der Einhaltung sind wichtig. Zudem muss die Warenwirtschaft ihren Teil beitragen und noch stärker auf biologisch abbaubare oder einfach rezyklierbare Alternativen setzen. Das Ergebnis der aktuellen Müllpolitik (nicht nur Köln spezifisch) sieht man an den Zahlen, aber eben auch auf den Straßen und der Anblick ist fürchterlich.

Kommentare

Sozialarbeiter:innen bei den Brennpunkten mit involvieren

Damit die Menschen ein authentisches Interesse daran zeigen etwas an ihrem Verhalten zu ändern, müssen sie sich verstanden und gesehen fühlen. Dann muss der Kontakt über eine formale und kalte Anschrift seitens der Verwaltung hinaus, eine menschliche und persönliche Ansprache gesehen. Das geht nur, wenn man in erster Linie erst mal zuhört, was deren Anliegen und Lebens Wirklichkeit ist. Und professionell dazu ausgebildet sind eben Sozialarbeiter:innen.