Mehr Sammelstellen für Wertstoffe
Wertstoffe müssen getrennt gesammelt werden, damit sie weiterhin genutzt werden können. Deshalb sollten solche Sammelstellen gezielt gefördert und unterstützt werden, z. B. für Styropor, Zigarettenstummel, Kork. Auch könnte darüber nachgedacht werden, die Ausgeber*innen solcher Materialien zur Rücknahme zu verpflichten, wie das bei Batterien der Fall ist.
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am 31. Jan. 2022
um 21:56 Uhr 6 Stimmen
Viele kleine Stellschrauben und Belohnungen
Menschen sind beieinflussbar. Am leichtesten funktioniert dies über positive Verstärkung. Für gute Leistungen, gibt es eine Belohnung, die anspornt weitere, gute Leistungen zu erbringen.
Im Sinne des "Zero Waste" Gedanken, sind hier schon einige, tolle Beispiele genannt worden, die sich mit positiven Verstärkern effektiv und flächendeckend umsetzen lassen würden:
1. Stoffwindeln: Stand 2019 bekam man als frisch gebackene Eltern den Besuch eines ehrenamtlichen Mitarbeiters/Mitarbeiterin der Stadt inkl. einem Ordner mit Informationen rund um Elternthemen, einem Gutschein der Philharmonie, einem für eine Halbjahreskarte für den Zoo sowie einem Steckdosenlicht.
Die Informationen sind digital, jederzeit und auf aktuellem Stand abrufbar. Die Gutscheine waren toll, aber sind sicher ebenfalls digital zu vergeben. Bleiben der Ordner und das Nachtlicht. Die Kosten hierfür könnten in einen Zuschuss für Stoffwindeln umgewandelt werden. Damit könnte man doppelt Müll vemeiden.
2. Sammelstellen: Es benötigt deutlich mehr Sammelstellen für Glas, Papier, Plastik, aber auch Aluminium (Kaffeekapseln, Kronkorken), Blech, Elektroschrott.
Interessant wird es, wenn die Abgabe solcher Wertstoffe mit Gutscheinen verknüpft wird. Wir haben in Köln viele Menschen, die in Armut leben, betteln müssen, sich aber vielleicht lieber über "Sammleraktivitäten" finanzieren würden. An solchen Stellen gäbe es Potentiale für Müllvermeidung, Müllentsorgung, Müllsammlung, aber auch Finanzierungshilfen und Anreize Bedürftiger einen Neustart anzugehen.
3. Die Förderung regionale und saisonale Produkte zu stärken kann Verpackungsmüll, aber auch Luftverschmutzung sparen!
Zero Wast kann hier einen Mehrwert für eine gesündere Lebensweise bewirken, was wiederum mit Maßnahmen durch Krankenkassen überstürzt werden konnte. Stichwort Bonusprogramm.
Es gibt einige tolle Projekte in und um Köln herum, vor allem für Kitas und Schulen.
4. Grundsätzlich kann sich die Stadt stark machen eine gesetzliche Veränderung für Verpackungen zu erwirken. Warum benötige Kornflakes einen Karton, der doppelt so groß ist, als er eigentlich sein müsste? Diese Beispiel lässt sich auf die meisten Produkte beziehen.
An dieser Stelle wäre die Belohnung eine klare Vorreiterrolle der Stadt.
5. Pfandsysteme für Restaurants und Cafés funktionieren super, sind hip und leicht umzusetzen, sind aber immer noch zu wenig vertreten. Über eine Subventionierung, z.B. ausgeschüttet über den Arbeitgeber, könnte sich jeder Arbeitnehmer eine Vytal Schüssel zulegen, sein Mittagessen darin transportieren und somit 2 Systeme stärken. Zero Waste und die Verbreitung von Mehrwegepfand. Achja, dankbare Mitarbeiter.
6. Das Papier in der Öffentlichkeit sollte verschwinden: Werbepostwürfe (auch noch in Plastik eingeschweißt), Plakatwerbung, Flyer, Broschüren...auch wenn dies sicherlich ein Stück Kultur und Erleben der älteren Generation ist - was für Alternativen gibt es hier?
7. Digitalisierung von Finanzen: mein Büro versucht vergeblich "papierfrei" zu werden. Es scheitert an der Buchhaltung. Belege müssen immer noch im Original zur Verfügung stehen, ebenso wir Mitteilungen des Finanzamtes sowie Finanzverwaltung. Es gibt verschlüsselt Übertragungsmöglichkeiten.
8. Der digitale Kassenbon: davon träume ich spätestens seit dem die Bäcker für jedes gekaufte Brötchen einen Bin produzieren müssten.
Warum kann auf einem Display der Kasse kein QR Code angezeigt werden, den ich mir bei Bedarf einfach scanne?
Weitere Bezüge zu Punkt 7 lassen sich hier leicht herstellen.
9. Wettbewerbe in Schulen und Kitas: die Kinder sind die "Müllvermeider" von morgen. Ihnen muss "reduse, reuse, recycle" in Fleisch und Blut übergehen. Der Wettbewerbs- und Heldegedanke kann hier viel bewirken. Wer sammelt den meisten Müll im Jahr? Wer hat wie viele Tonnen Glas, Papier, Plastik etc. eingespart, weil er Müll gesammelt hat, das Papier auf beiden Seiten genutzt hat Essen für Bedürftige gespendet hat?
Belohnung: Spaß, das Gemeinschaftserlebnis, nachhaltige Motivation weiter zu machen.
10. Lebensmittel retten: "die Tafeln" oder "to good to Go" sind großartig, benötigen aber eine viel größere, öffentliche Plattform.
Belohnung: Lebensmittel nicht verschwenden, spenden und günstiger Beschaffen.
Mir fallen noch viele, weitere Möglichkeiten ein!