Bezuschussung von nachhaltiger Babypflege/Stoffwindeln
Haben Sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie viel Müll durch Wegwerfwindeln entsteht?
Ein einziges Kind in unserer Stadt benötigt über die gesamte Wickelzeit von durchschnittlich 3 Jahren etwa 5.000 Einwegwindeln und erzeugt damit rund 1000 Kilogramm nicht recycelbaren Müll.
Die Stadt Köln verzeichnet im Jahr 2021 knapp 14.000 Geburten, werden alle Kinder des Jahrgangs mit Einwegwindeln gewickelt, entsteht dadurch ein riesiger Müllberg von 70.000.000 Wegwerfwindeln.
Bereits heute, so der BUND, machen Wegwerfwindeln etwa 10% des Gesamtmüllaufkommens in der Restmülltonne aus und stellen damit die größte Einzelposition dar.
Dieser Müllberg erzeugt für uns als Gemeinschaft riesige Kosten. Der nasse und verschmutzte Windelmüll muss unter Aufwendung von viel Energie in unseren Müllverbrennungsanlagen beseitigt werden, wobei nicht abbaubare Produkte wie verdünnte Salpetersäure, Elektrofilterasche sowie organische Giftstoffe zurückbleiben,welche als Sondermüll eingelagert werden müssen. (Quelle: www.deine-stoffwindel.com)
Allein im Landkreis Bayreuth mit seinen etwa 100.000 Einwohnern fielen im Jahr 2004 Entsorgungskosten in Höhe von 250.000 € für Wegwerfwindeln an. Somit ist die Reduzierung von Wegwerfwindeln ein riesiger Hebel zur Reduzierung des Gesamtmüllaufkommens sowie der damit einhergehenden Kosten.
Eine Lösung für dieses Problem stellt die wiederverwendbare Stoffwindel dar, welche heutzutage eine sehr ernstzunehmende Alternative zur Wegwerfwindel ist. Eine Studie mit dem Titel „An updated lifecycle assessment studyfor disposable and reusable nappies“ aus dem Jahr 2008 zeigt die öknomomische und ökologische Sinnhaftigkeit von Stoffwindeln sehr gut auf. Darüber hinaus haben moderne Stoffwindeln heutzutage nichts mehr mit dem zu tun, was wir von früher kennen. Die Stoffwindelsysteme sind leicht zu handhaben und zu pflegen.
Gestützt wird die Sinnhaftigkeit von Stoffwindeln zudem durch das Abfallvermeidungsgesetz der EU, welches die Länder dazu auffordert, Ressourcen zu sparen. Auch im neuen Abfallvermeidungsprogramm der Bundesregierung mit dem Titel „Wertschätzen statt wegwerfen“, spiegelt sich die Bedeutung dieses Themas wider.
Als Zero Waste City sehe ich die Stadt Köln in der Verantwortung ein Umdenken einzuleiten und Stoffwindeln aktiv zu unterstützen, um diesen gigantischen Müllberg zu reduzieren.
In Deutschland gibt es bereits viele Städte und Landkreise, welche die Nutzung von Stoffwindeln finanziell fördern. Die Familien erhalten bei Anschaffung einen finanziellen Zuschuss. Die Bezuschussung ist wichtig, da für viele Menschen die Erstausstattung eine hohe finanzielle Hürde darstellt. Die Kosten belaufen sich auf ca. 250 bis 500€, je nach gewähltem Stoffwindelsystem.
Eine Übersicht aller teilnehmenden Städte finden Sie unter folgendem Link:
https://deine-stoffwindel.com/staedte-windelzuschuss/
Ich würde mich freuen, wenn wir ins Gespräch über die Thematik kommen, um das aktive Umdenken in unserer Stadt anzuregen. Denn Fakt ist: Etwas zu verbrennen oder zu recyceln, wird nie besser sein, als etwas gar nicht erst entstehen zu lassen.
Viele Grüße von überzeugten Stoffwindel-Eltern!
(Windelwichtel.com)
Kommentare
am 26. Jan. 2022
um 13:59 Uhr 16 Stimmen
Ja!
Wir nutzen seit über 2 Jahren begeistert Stoffwindeln. Sie sind einfach zu handhaben und wenn man richtig wäscht ökologisch tatsächlich viel besser als Einwegwindeln. Ein Stoffwindelzuschuss wäre grandios und würde die Einstiegshürde wesentlich niedriger machen!
am 26. Jan. 2022
um 14:20 Uhr 18 Stimmen
Jeah!
Genau das braucht Köln. Neben einer immensen Müllersparnis muss der Einstieg mit Stoffwindeln gerade für Einkommensschwache Familien erleichtert werden, denn Stoffwindeln sparen nicht nur Ressourcen sondern auch Geld.
Super Vorschlag!
Alison, Stoffwindelbearterin aus Köln
Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für Ihren Beitrag. Wir haben einen Teil Ihres Betrages entfernt, da dieser der Dialogregel 7 widerspricht "Werbung für kommerzielle Produkte, Dienstleistungen und private Internetseiten ist nicht zulässig." Vielen Dank für Ihr Verständnis
Ihr Moderationsteam
am 26. Jan. 2022
um 14:40 Uhr 14 Stimmen
Stoffwindelzuschuss ein Muss
Was man durch Stoffwindeln einen Müll und auch Geld sparen kann ist enorm. Ein städtischer Zuschuss macht den Start leichter und würde vielen Familien den Einstieg erleichtern!
am 26. Jan. 2022
um 16:16 Uhr 13 Stimmen
Stoffwindeln für alle
Ein Stofwindeklzuschuss wäre soooo wichtig
am 26. Jan. 2022
um 17:31 Uhr 16 Stimmen
Stoffwindeln haben so viele Vorteile!
Wir haben bereits 2 Kinder mit Stoff gewickelt und das hat uns sogar noch mehr Vorteile als nur viiiiel weniger Müll gebracht.
Das Thema Nachhaltigkeit im Familienleben hat auch im Freundeskreis Wellen geschlagen und die Eltern auch bei sich zum Nachdenken gebracht. Waschlappen statt Feuchttücher, waschbare statt Einweg-Wickelunterlage, Stoffpads statt Wegwerf-Abschminkpads, Menstruationstasse statt Tampon etc.
Auch finanziell hat es sich gelohnt. Wir haben immer Geld für Strom und Wasser wieder bekommen und heben nun unsere Ausstattung für weitere Kinder auf. Das war für allem für mich als Studentin wichtig.
Unsere Kinder hatten nie Windelpilze und haben früh gemerkt, wenn sie mussten. Die Wickelzeit war dadurch auch wesentlich kürzer und wir konnten ihre Selbständigkeit unterstützen.
Es wäre super, wenn neben dem Stoffwindelkauf auch eine Beratung zum Thema gefördert werden würde. Wir haben online bei Stoffwindelliebe eine Beratung gemacht und dadurch Geld für Fehlkäufe gespart.
Auch für Erwachsene mit Inkontinenz und ältere Kinder ist das ein toller Service.
am 26. Jan. 2022
um 18:01 Uhr 13 Stimmen
Stoffwindeln sind viel nachhaltiger
Ich arbeite seit 7 Jahren als Stoffwindelberaterin und die Familien sind begeistert, wie einfach es ist. Später habe ich noch oft Kontakt und das Feedback ist super. Vor allem betonen die Eltern, wie viel Müll sie sparen und dass sie keine stinkenden Wegwerfwindeln mehr (am Kind) zur Mülltonne tragen müssen.
In Kitas sehe ich da auch sehr viel Potential. Da wird pro Gruppe täglich ein großer blauer Müllsack heruntergeschleppt.
Nicht nur ein Zuschuss für den Kauf von Stoffwindeln wäre ein wichtiges Signal für Kölns Zero-Waste-Kampagne. Auch die Förderung von Stoffwindelberatung und die Unterstützung für Erwachsene, die Inkontinenzmaterial benötigen und auf Stoff umsteigen wollen, wäre wünschenswert.
Moderationskommentar
Sehr geehrte Damen und Herren,
ersteinmal vielen Dank für Ihren Beitrag. Wir haben einen Teil Ihres Betrages entfernt, da dieser der Dialogregel 7 wiederspricht "Werbung für kommerzielle Produkte, Diesntleistungen und private Internetseiten ist nicht zulässig."
Vielen Dank für Ihr Verständnis
Ihr Moderationsteam
am 26. Jan. 2022
um 18:03 Uhr 13 Stimmen
Superklasse!
Wir nutzen von Anfang an Stoffis und sind total begeistert! :-)
am 26. Jan. 2022
um 21:32 Uhr 12 Stimmen
Jaaaa!
Das wäre ein so wichtiger Schritt in dir richtige Richtung. Ein Stoffwindelzuschuss wäre vor allem für Familien mit weniger Geld eine Erleichterung für den Einstieg mit Stoff zu wickeln. Stoffwindeln sparen Geld und Müll und sind zudem noch gut für Babyshaut.
Aber nicht für Babys. Auch Erwachsene mit Inkontinenz profitieren von dieser Alternative.
am 27. Jan. 2022
um 07:48 Uhr 6 Stimmen
Stoffwindeln statt Wegwerfmaterial auch für Erwachsene
Stoffwindeln gibt es auch in grossen Grössen für inkontinente Erwachsene. Gerade für jüngere Betroffene die sich selber versorgen können, wäre das eine tolle Lösung.
Früher war es mal Standard, bis die waschbare Windel durch viel Werbeaufwand von der Industrie verdrängt wurde. Leider wird das nachhaltige Handeln in diesem Bereich in der Regel bisher nur selten gefördert. Da der Start, also die Neuanschaffung etwas teurer ist, wäre ein Stoffwindelzuschuß für jedes Alter eine gute Sache.
am 28. Jan. 2022
um 22:45 Uhr 1 Stimme
Super Initiative!
Unsere Tochter ist letztes Jahr in Köln zur Welt gekommen - und hat seit Tag 1 ausschließlich Stoff am Po! Wir sind total begeistert, wie einfach es heutzutage ist, mit den Stoffwindeln Müllberge zu vermeiden. Ein städtischer Zuschuss wäre ein gutes und sinnvolles Zeichen für nachhaltiges, junges Leben in Köln! Ich hoffe, dass zukünftig Familien davon profitieren können!