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Update zum Ausbau des Rheinboulevards

Ein Bild des Rheinboulevards in Köln-Deutz, links fließt der Rhein, in der Mitte ein Gehweg, rechts ist Rasen zu sehen und im Hintergrund der Messeturm
Ausbau des Rheinboulevards zwischen Hohenzollernbrücke und Tanzbrunnen

 

Mit Sitzung vom 14.12.2024 (Vorlage 2452/2024, Link siehe unten) hat der Rat der Stadt Köln die Verwaltung beauftragt den Rheinboulevard zwischen Hohenzollernbrücke und Tanzbrunnen weiterzuführen.

Konkret ergeben sich künftig folgende Änderungen:

 

Im Bereich der alten Messe wird der bereits erstellte Abschnitt des Rheinboulevards mit einem breiten Band aus hellen Großformatplatten fortgesetzt. Angrenzend daran entstehen beruhigte Aufenthaltsbereiche aus Natursteinpflaster und wassergebundener Decke mit Sitzgelegenheiten. Die Gesamtbreite der befestigten Flächen liegt zwischen 5,50 m und 10,00 m. Die bereits vorhandenen großzügigen Rasen- und Parkflächen werden erhalten und aufgewertet.

Die nördlich angrenzende, sich aufweitende Platzfläche dient als Auftaktbereich im Übergang zum Tanzbrunnen sowie dem Rheinpark. Dies wird auch durch die Formsprache deutlich. Elliptisch geformte Pflanzflächen erinnern an die Bundesgartenschau 1957 und schaffen zugleich ein eigenständiges zeitgemäßes Bild. Aus dieser Zeit vorhandene und denkmalgeschützte Natursteinpflasterbeläge werden saniert und mit Bereichen mit ungebundener Wegedecke ergänzt. Die vorhandenen Bäume am Rhein bilden mit weiteren Neupflanzungen einen Hain mit schattigen Aufenthaltsqualitäten. Auf Sitzhöhe erhöhte Einfassungen bieten Platz zum Verweilen. Das barrierefrei erreichbare und vom Durchgangsverkehr beruhigte parkartige Areal entlang des Rheinufers bietet Fußgänger*innen die Möglichkeit zu flanieren und zu verweilen. Der vorhandene und gut angenommene Kiosk wird innerhalb dieses Areals versetzt. Der neue Standort stellt eine bessere Einsehbarkeit und mit der vorgelagerten Platzsituation mehr Aufenthaltsmöglichkeiten her. Eine begleitende vertragliche Regelung zwischen Kölncongress und der Stadt Köln ist dazu in Vorbereitung. Derzeit noch geduldetes Parken entfällt. Auch diese Maßnahmen sind vertraglich mit dem Betreiber (Kölncongress) abgestimmt.

 

Radverkehr 

Die Wegeverbindung stellt sowohl eine innerstädtische Verknüpfung zwischen Mülheim und der Innenstadt, als auch eine überregionale Verbindung im Sinne der Fernradwegverbindung „Basel – Rotterdam“ her. Sie soll gemäß der bisherigen Führung als gemeinsam geführter Geh- und Radweg in Form einer breiten Promenade mit angrenzenden Flanierzonen ausgebaut werden. Nur der im Nordabschnitt zur Unterführung Rheinterrassen abfallende asphaltierte Radweg soll vom barrierefreien Fußgängerweg mit einem Streifen aus Kleinpflaster getrennt ausgebaut werden. Bei dem auf dem Rheinboulevard stattfindenden Mischverkehr mit Radfahrenden ist planungsrechtlich immer eine Brüstungshöhe von 1,30m gefordert. Diese erfolgt mit Geländeraufsätzen, die rheinseitig an den vorhandenen Hochwasserschutzmauern verankert werden.

 

Barrierefreiheit 

Die gesamte Projektbearbeitungsfläche wird gemäß DIN 18040-3 barrierefrei ausgebildet. Die Grundlagen wurden amtsintern und mit dem Arbeitskreis Barrierefreies Köln abgestimmt. 

 

Klimatische Aspekte

Neben dem Erhalt aller vorhandenen Bäume wird es auch klimatisch wirksame Baumneupflanzungen geben: zum einen im Bereich der alten Messe als punktuelle Nachpflanzungen der zur Bundesgartenschau frei gruppierten Gehölze. Dies ermöglicht eine Schattenbildung am landseitigen Rand der Promenade. Eine Baumallee, wie im zentralen Rheinboulevard, ist hier aus Gründen des Denkmalschutzes im Sinne des Erhalts des Blicks auf die alten Messehallen nicht vorgesehen. Zum anderen sind im neuen parkartigen Bereich am Tanzbrunnen und bei den bestehenden Bäumen zwischen Hohenzollernbrücke und Pavillon Baumnachpflanzungen zur Schattenbildung und Evaporation geplant.

 

Hochwasserschutz 

Die Weiterführung des Rheinboulevards erfolgt auf der Landseite der Hochwasserschutzmauer und belässt diese und die Rückhalteflächen unverändert. Anforderungen zur Durchführung operationaler Maßnahmen des Hochwasserschutzes sind mit der StEB abgestimmt worden. Im Hochwasserfall werden dazu Schutzelemente herangefahren, südlich des Pavillons deponiert und dann auf der Mauer montiert.

 

LVR-Parkplatz 

Das zurzeit nördlich der Hohenzollernbrücke zugelassene Parken für LVR-Mitarbeiter wird bis zum Baubeginn aufgegeben. Der LVR erhält eine Ersatzfläche im Bereich des entfallenden maroden Messebrunnens.

 

Nutzen der Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung

Die Vorentwurfsplanung des Projekts wurde der Öffentlichkeit im Rahmen einer digitalen Präsentation auf dem Portal des Hauses der Architektur im Januar 2021 mit reger Teilnahme der Bevölkerung präsentiert. In einer Infoveranstaltung vor Ort wurde im September 2022 die Entwurfsplanung interessierten Bürgerinnen und Bürgern mit anschließendem Spaziergang über das Projektgelände vorgestellt. Die daraus resultierenden Fragen und Anregungen bezogen sich auf den Wunsch nach örtlicher Niederschlagsversickerung, nachhaltigen Bodenbelägen, dem Erhalt historischer Pflasterflächen der Bundesgartenschau und den Gleisen der Liliputbahn. Diskussionsthema waren auch die Belange des Radverkehrs. Auf dem Rheinboulevard gilt ein Mischverkehr von Fuß und Radverkehr, dem Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme folgend. Thema war auch der Wunsch nach Schattenbildung durch neue Bäume. Diese Anregungen wurden in die Entwurfsplanung soweit möglich übernommen.

 

Zeitlicher Ablauf

Nach dem Beschluss des Rats im Dezember 2024 erfolgt die Erstellung der Genehmigungs- und Ausführungsplanung bis Ende Sommer 2025. Der Ausschreibungs- und Vergabeprozess wird für das Winterhalbjahr 2025/2026 erwartet, sodass der Baubeginn zum zweiten Quartal 2026 erfolgen kann. Erwartet wird dann eine Bauzeit von etwa anderthalb Jahren

 

Detailliertere Informationen erhalten Sie unter dem unten verlinkten Ratsbeschluss.

 

Beschluss 2452/2024

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