Köln weiter auf dem Weg zur Zero Waste City - Zwischenstand aus dem Projektbüro
Stadt Köln
Was passiert aktuell in dem Vorhaben?
Aktuell läuft die Auswertung der Beiträge aus dem Online-Dialog, der hier auf dem Beteiligungsportal stattgefunden hat. Die Beiträge, die die meisten positiven Bewertungen erhielten, waren vielfältig:
- So fanden die Vorschläge der bevorzugten Verwendung von Stoffwindeln einschließlich Waschservice und wiederverwendbarer Nasstaschen in allen Kitas große Zustimmung.
- Den Einsatz biologisch abbaubarer Hundekottüten zu prüfen, finden viele sinnvoll.
- Sehr positive Resonanz erzielten auch die Ideen rund um weniger Lebensmittelverschwendung. Konkret könnten Supermärkte Lebensmittelreste verschenken, statt wegzuwerfen, zudem müsse es erlaubt sein, weggeworfene, aber noch genießbare Lebensmittel für den eigenen Bedarf aus Abfallcontainern herauszuholen (sogenanntes Containern). Öffentliche Komposttonnen für Biomüll sowie ein flächendeckender Ausbau der Biotonne werden ebenfalls als hilfreich angesehen.
- Generell sollten von vornherein mehr Abfälle vermieden werden, indem Zero Waste beispielsweise schon bei der Produktion von Waren mitgedacht oder Mobilität nachhaltiger gestaltet wird, um Mikroplastik durch Reifenabrieb und Transportverpackungen zu reduzieren. Briefkastenwerbung sollte nur auf ausdrücklichen Wunsch erlaubt sein.
- Einen Schwerpunkt bildet auch die Vermeidung von Verkaufsverpackungen. Auf Verpackungen auf Obst und Gemüse in Supermärkten sollte verzichtet und Unverpackt-Läden der Vorrang gegeben werden. Auch Lieferdienste sollen Verpackungen reduzieren.
- Demgegenüber soll über die Einführung einer Verpackungssteuer auf Einwegangebote nachgedacht und das Mehrwegangebot für To-go-Verpackungen ausgeweitet werden, auch bei Großveranstaltungen wie Köln Marathon und Fußball-Spielen. Einkaufen mit eigenen Behältnissen, Coffee-to-go in Mehrwegbechern und der Ausbau von Pfandsystemen hierfür erscheint Vielen sinnvoll und zielführend.
- Als wichtig und geeignet auf dem Weg zu Zero Waste wird generell auch das Wiederverwenden und Recyceln betrachtet. Hier helfen Reparaturcafés, Verleihservices von Werkzeugen, Umsonst-Läden, Gebrauchtwarenhöfe und Second-Hand Sperrmüll. Auch zwei weitere Vorschläge wurden häufig positiv bewertet: nur nachhaltiges Konfetti zu verwenden und bei dem Einsatz von mobilen Toiletten auf chemie- und wasserfrei betriebene Trenntoiletten umzustellen.
- Abfall vermeiden ließe sich außerdem gut mittels separater Sammlungen für weitere Wertstoffe wie Kronkorken, Pfandflaschen und Kartons.
Im März 2022 fanden zudem Workshops mit ausgewählten Akteur*innen aus unterschiedlichsten Bereichen der Stadtgesellschaft statt, um Ideen und Handlungsansätze für Maßnahmen zu erarbeiten. Für die Workshops konnten zahlreiche Teilnehmende aus Vereinen, Verbänden, Unternehmen und verschiedenen Institutionen der Fachöffentlichkeit gewonnen werden. Aus konzentrierter Arbeit und konstruktiven Diskussionen wuchsen sehr viele Ideen, die gesammelt, besprochen und bewertet wurden.
Die Stadt Köln wird sich ebenfalls mit eigenen Handlungsbeiträgen für mehr Abfallvermeidung in der Verwaltung befassen und darüber beraten, wie die über das Beteiligungsportal und die Workshops gesammelten Maßnahmenvorschläge unterstützt werden können.
Wie geht es weiter?
- Die Ergebnisse sowohl aus dem Beteiligungsportal als auch den Workshops werden aufbereitet. Die Erkenntnisse werden zusammengeführt und in geeigneter Form veröffentlicht.
- In der Gesamtschau von Potentialen, Maßnahmen und den Anforderungen an den Zero Waste-Zertifizierungsprozess werden konkrete Ziele für Köln entwickelt.
- Anschließend wird ermittelt, ob und inwieweit die Anforderungen einer Zero Waste-Zertifizierung Kölns erreicht werden können.
Auf das fertige Konzept brauchen die Kölner*innen aber nicht warten, um selbst aktiv zu werden. Jede*r kann durch das eigene Verhalten schon heute unnötige Abfälle vermeiden, ob zu Hause, unterwegs, beim Einkaufen oder auf der Arbeit. Viele sinnvolle Tipps dazu bieten die Internetseiten der AWB Köln.
Weitere Informationen zum Projekt