Stephan Weiden
Im Dezember 2021 ist im wettbewerblichen Dialog zum neuen Kölner Stadtteil Kreuzfeld die Entscheidung für den Entwurf "The Woodhood – Kreuzfeld Gartenstadt 2.0" gefallen. Es soll ein grüner Stadtteil mit rund 3.000 Wohneinheiten werden, den die Entwurfsverfasser*innen des Planungsteams Adept (Kopenhagen) mit Karres en Brands (Hilversum), Argus (Hamburg) und Metabolic (Amsterdam) als eine nachhaltige Alternative zwischen Land und Stadt interpretieren. Kompakte Wohnformen, kleinteilige Nutzungsmischungen mit wohnungsnaher Versorgung und ein autofreies Konzept sind ebenso vorgesehen wie geschlossene Energie- und Materialkreisläufe. Ansätze, die in dieser angedachten Konsequenz in innerstädtischer Lage möglicherweise kaum umsetzbar wären.
Mit dieser Entscheidung wird jedoch auch an eine Siedlungsentwicklung am Stadtrand angeknüpft, die in den 1960ern mit Chorweiler begann und in den 1980er Jahren mit Blumenberg unter veränderten planerischen Leitbildern fortgesetzt wurde. Nun schließt mit Kreuzfeld ein weiterer Siedlungsbereich an, der einerseits versucht, den ökologischen Fußabdruck gering zu halten, aber andererseits auf der "grünen Wiese" etwa 80 Hektar landwirtschaftliche Fläche beansprucht.
- Wie kann ein solcher Spagat gelingen?
- Kann er das überhaupt?
- Ist ein solches Vorhaben noch zeitgemäß?
- Oder: Welche Kriterien müssten für eine zukunftsfähige Siedlungsentwicklung am Stadtrand angelegt werden?
Nicht nur in Köln stellen sich diese Fragen. Debatten über Formen und Prozesse von Stadterweiterungen werden in Städten unterschiedlicher Größe geführt – gemeinsam ist ihnen der Druck auf den Wohnungsmarkt. Der BDA Köln möchte nun den "Ball aufnehmen" und den aktuellen Stand im Verfahren des mittlerweile mehr als 40-jährigen Entwicklungsprozesses für den neuen Stadtteil Kreuzfeld übergeordnet diskutieren.
Impulse dazu kommen von dem Generalsekretär des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung Christian Huttenloher zur Einordnung des Siedlungsvorhabens Kreuzfeld in die Diskussionen auf Bundesebene sowie von der Schweizer Stadtplanerin Jeanette Beck mit einem Bericht aus Bern und den dortigen Überlegungen und Strategien zur Innen- und Außenentwicklung.Weitere Blickwinkel in das Themenfeld werden aus der Volkswirtschaft und der Immobilienwirtschaft von Professor Dr. Michael Voigtländer (Institut der deutschen Wirtschaft) sowie der Politik von Sabine Pakulat (Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses) eingebracht.
In der Diskussion wird es sowohl um eine kritische Rezeption des Status-Quo der Stadtteilentwicklung in Kreuzfeld im Konkreten gehen als auch um Fragestellungen, inwiefern Wohnungs- und Siedlungsbau an der Peripherie zukunftsfähige Antworten bieten kann.
Begrüßung
- Reinhard Angelis und Andrea Wallrath, beide BDA Köln
Einführung und Moderation
- Professorin Yasemin Utku, TH Köln, Stadtplanerin und Architektin, Bochum
- Professor Fabian Storch, TH Köln, Architekt BDA und Immobilienökonom, Köln
Impulse und Diskussion
- Christian Huttenloher, Generalsekretär Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung, Berlin
- Jeanette Beck, Stadtplanerin und Bereichsleiterin Stadtplanungsamt Stadt Bern
- Professor Dr. Michael Voigtländer, Ökonom/Immobilienökonom Institut der deutschen Wirtschaft, Köln
- Sabine Pakulat (Die Grünen), Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, Köln
- N.N. VertreterIn des Planungsteams
Im Anschluss findet eine öffentliche Diskussion statt.
Weitere Informationen
Köln-Kreuzfeld - ein neuer Stadtteil
Online-Dialoge zu Köln-Kreuzfeld - ein neuer Stadtteil für Köln