Archiv: Beteiligungsportal der Stadt Köln

Marc Leßle (künstlerische/organisatorische Leitung raum13 gGmbH)

In einer Echtzeitperformance zeigen wir, wie ein
Kunstraum zum Weltveränderer wird und die Kunst als Motor
den Prozess in ein urbanes Musterquartier des 21.
Jahrhunderts steuert und gestaltet. Als genius loci deklarieren
wir das Otto-&-Langen-Quartier in Köln Mülheim–Süd als
einzigartiges Kulturschutzgebiet und bauen durch die
Wiederbelebung des Deutzer Zentralwerks der Schönen
Künste aus der Kunst heraus ein Musterquartier für Köln. Der
Ort des Geschehens könnte angemessener nicht sein: Es war
nicht Stuttgart, es war nicht Detroit. Es war an einer
Durchfahrtsstraße auf der rechten Rheinseite, wo der Viertaktmotor
entstand. Der Ottomotor, der Verbrennungsmotor. 150
Jahre mobilisierte er die Welt und brachte Wohlstand nach
Deutzland. Heute ist er Kristallisationspunkt der aktuellen
Klimadebatte und eines der wichtigsten Symbole für die
große Transformation.
In einem andauernden Gesellschaftskongress und
Gestaltungsprozess legen wir seit 10 Jahre den Finger in die
Wunde und tragen dafür Sorge, dass das Kulturelle Erbe der
Stadt Köln nicht in Vergessenheit gerät und nicht dem Verfall
preisgegeben wird. Wo die Stadtentwicklung über Jahrzehnte
keine Idee fürs rechtrheinische Köln entwickelt hat, ist die
Kunst zur Stelle und zeigt einen zukunftsfähigen Weg auf, die
Kunst ist der Schlüssel für die Transformation. Das Areal ist
ein Gesamtkunstwerk und kann zu einem großen Reallabor für
hoffnungsvolle Zukunftsnarrative werden.
Die erfolgreiche Zusammenführung von Kunst und
Stadtentwicklung, wie sie in vorausgegangenen
Zukunftswerkstätten ‚LAB1869‘ und ‚Zeitspiralfedern‘ auf dem
Gelände der Gasmotorenfabrik Deutz schon lebendig wurde,
werden wir weiter ausbauen. Hier hat sich fast naturwüchsig
eine Kombination aus Stadtentwicklung und Kunst ergeben,
um in einem behutsamen städtebaulichen Prozess die
Themen Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Ökologie
zusammenzuführen.