Freie Wege Dellbrück wünscht sich ein urbanes grünes Mischquartier

Sehr geehrter Herr Fuchs,

gerne nutzen wir die Gelegenheit der Stellungnahme zur Planung des Möhl-Areal an der Bergisch Gladbacher Straße in Köln-Dellbrück.

Wir begrüßen, dass dieses Gebiet städtebaulich entwickelt wird. Die jetzige hauptsächlich eingeschossige Bebauung mit großen asphaltierten Flächen dient nur zum kurzen „Aufenthalt“, dem Einkaufen. Der Bedarf nach Wohnraum in Köln ist riesig. Brachliegende und minder genutzte Flächen sollten daher dringend entwickelt werden. Grünflächen für zur Erholung und zur Kühlung des Stadtklimas müssen zwingend erhalten bleiben. Die Lage des gesamten Areals mit der Nähe zur Einkaufsstraße Dellbrücker Hauptstraße und dem S-Bahn-Halt ist ideal für ein attraktives Mischgebiet aus Wohnen, Gewerbe und Kultur. Auf dem Möhlgelände sollen im ersten Schritt circa. 200 Wohnungen entstehen. Im angrenzenden Gebiet bis zur Eschenbruchstraße könnten nach unseren Einschätzungen eventuell weitere 300 Wohnungen entstehen. Weitere Gewerbebetriebe werden bei einer optimierten Ausnutzung sich ansiedeln. Mit der Neuentwicklung des Gebietes (500 Wohnung mit ca. 2 Bewohnern je WE) können bis zu 1000 Neu-Dellbrücker hinzukommen. Da Köln und der gesamte Speckgürtel auch in Zukunft wachsen werden, vergrößern sich Verkehrsprobleme, wenn es kein Umdenken/Handeln im Bereich des Verkehrs gibt.

1.Verkehr
Besonders die Bergisch Gladbacher Straße (BGS) ist zu den Stoßzeiten bereits völlig überlastet. Der Straßenraum wird in seinen Abmessungen nicht größer. Ideen, wie Anwohnerstraßen für den Durchgangsverkehr (Autos) freizugeben, wären eine Katastrophe für die Bewohner. Das Autofahren würde durch solche Entscheidungen noch attraktiver mit der Folge, dass weiterer Autoverkehr entsteht. Die Lösung für eine wachsende Stadt ist nicht das Auto. Im selben Straßenraum müssen mehr Verkehrsteilnehmer über ÖPNV, Rad und zu Fuß bewegt werden.

1.1 Verkehr - Lösungen - Makro
Der Rad- und Fußweg auf der BGS muss in seiner vollen Breite nutzbar und besser ausgebaut werden. Nutzbar bedeutet, dass dieser frei von falschparkenden Autos bleiben muss. Dies kann nur durch geeignete Trennelemente baulicher Art z.B. Poller oder “Frankfurter Hüte” gewährleistet werden. Der Gehweg insbesondere auf der nördlichen Seite der BGS zwischen Dellbrücker Hauptstraße und Möhlgelände ist für Fußgänger nicht nutzbar (2 Platten breit). Im vierspurigen Bereich der BGS in Dellbrück kann auf der nördlichen Seite des BGS eine Autospur zugunsten einer Radspur entfallen.
Der geplante Radschnellweg von Bergisch-Gladbach nach Köln muss direkt und nahe angebunden werden und eine breite, sichere Spur bekommen.

Weiterhin sollte überlegt werden den Streckenabschnitt der S11 zwischen Köln-Dellbrück und Endbahnhof Bergisch-Gladbach in den Kölner City-Tarif zu integrieren, um so Autofahrten aus Bergisch-Gladbach zum Parkplatz S-Bahn-Haltestelle Dellbrück, P+R Thielenbruch und Dellbrücker Hauptstraße Marktplatz zu unterbinden.

Die Busverbindungen von Dellbrück nach Bergisch Gladbach - Hand sollten wesentlich gestärkt werden, von Thielenbruch sollten Verbindungen in kurzen Abständen an die S-Bahn angebunden sein. Bis zur Einführung des 10 Minuten-Takts auf der S11 muss die Verlängerung der RB26 von Köln-Messe/Deutz nach Köln-Dellbrück beibehalten werden. Diese trägt zur Entlastung der S11 bei.

1.2 Verkehr - Lösungen - Mikro
Das Möhl-Gelände soll als autoarmes Gebiet entwickelt werden, so dass sich ausreichend Platz für die Bewohner und Dellbrücker im Freien ergibt. Den Radfahrern und Fußgängern wird durch eine Trennung vom Autoverkehr ein sicheres und ruhiges Fortkommen gewährleistet wird. Parallel zu den S-Bahngleisen und der Bergisch-Gladbacher-Straße soll es mittig, als verbindendes Element eine Wege-Achse mit Aufweitungen (Plätzen) geben.

2. Parkraum:
Die Parkplätze in Dellbrück werden zu wesentlichen Teilen von Pendlern nach Köln besetzt, die aus Bergisch Gladbach kommen. Es müssen mit der Stadt Bergisch Gladbach Lösungen gefunden werden, die den Pendlern dort Parkplätze schaffen. Viele kommen aus dem schlecht angebundenen Hinterland und sind derzeit noch auf die Anfahrt mit dem PKW angewiesen.

Für eine Verminderung des Verkehrs zur Dellbrücker Hauptstraße und den umliegenden Vierteln bietet das neue Möhl-Areal die Chance, große Parkflächen unter dem geplanten Bereich zu schaffen (Car-Sharing-Angebote). Diese Parkflächen sollten so ausgelegt sein, dass sie nicht nur den Bewohner des Areals selbst, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Auto-Parkplätze für den Lebensmittelversorger und die Zirkusfabrik sollen ebenfalls in einer Tiefgarage untergebracht werden. Ebenerdige Parkflächen für Lastenräder/Fahrräder müssen im gesamten Gebiet oberirdisch für eine schnelle Erreichbarkeit geschaffen werden. Eine reine Tiefgarage oder Parkhaus für Fahrräder ist ebenfalls wünschenswert und bei einer Version Mischgarage (Auto+Rad) sollten Räder in Rampennähe (Ausfahrt TG) angeordnet werden.

3. Klima
Aufgrund des Klimawandels und der damit immer heißer werdenden Sommer und Starkregenereignisse soll das neue Quartier sehr durchgrünt werden. Die Hauptwegeachse wird mit einer Baumallee gestaltet. Die Aufweitungen/Plätzen erhalten ebenfalls viele Bäume, so dass bei heißen Sommern ein Aufenthalt im Schatten erträglich bleibt.
Die 5. Fassade (Flachdach) soll mindestens eine extensive Begrünung, wünschenswert in Teilbereichen eine intensive Begrünung erhalten. Bei Starkregenereignissen soll das Regenwasser auf den Dächern zurückgehalten werden und erst sehr langsam der Kanalisation bzw. in Rigolen versickern/zurückgeführt werden. Fassadenbegrünungen sorgen ebenfalls für ein angenehmes Mikroklima im Viertel und für zukünftige Gebäudenutzer.
Der Begrünung durch geeignete trockenheitsresistente Baumbepflanzung, Fassaden- und Dachbegrünung ist hohe Priorität zu geben.

4. Öffentlicher Raum
Der Lebensmittelversorger soll wie vorgesehen an der Bergisch-Gladbacher-Straße entstehen. Die fußläufige Erschließung (Eingang) des Lebensmittelmarktes soll “mittig” im Gelände an der Wege-Achse erfolgen. Im Bereich des Marktes soll eine Aufweitung/Platz sein. An diesem Platz soll sich Gastronomie ansiedeln (Synergieeffekte). Eine Beachbar mit ruhiger Musik fehlt in Dellbrück. Die Zirkusfabrik sollte in unmittelbarer Nähe an der BGS entstehen. Fehlende Einrichtungen in Dellbrück, wie ein Jugendzentrum und ein öffentlicher Raum für junge Erwachsene z.B. mit einem Skaterpark sollten mit bedacht werden. Ein großer Spielplatz ist bei der zu erwarteten Einwohnerzahl zu berücksichtigen. Das öffentliche Leben soll nicht nur zwischen und in den Gebäuden stattfinden, sondern auch auf den Dächern. Eines der Gebäude, am besten in der Nähe des S-Bahn-Haltepunktes, könnte deutlich höher sein und eine Aussichtsplattform mit Bar/Musik anbieten. Ein starkes hochfrequentiertes neues Quartier würde auch den nördlichen Teil der Dellbrücker Hauptstraße beleben und den Einzelhandel dort stärken.

5. Bebauung
Die Bebauung des neuen gemischten Quartiers darf hochverdichtet sein. Mit einer hohen Bewohnerzahl bzw. vielen weiteren Arbeitsplätze werden zusätzliche Angebote, wie z.B. Gastronomie und weitere Einrichtungen erst möglich. Überwiegend soll die Bebauung 4-Vollgeschosse aufweisen. Punktuell sind innerhalb des Quartiers oder an der S-Bahn-Linie auch 5-6 Geschosse hoch möglich. Das Gebäude/Hochhaus mit Aussichtsplattform könnte z.B. 8-geschossig sein.

Mit freundlichen Grüßen

Freie Wege Dellbrück (Initiative)

Kommentare

Ernsthaft? Eine Beachbar?

Ernsthaft? Eine Beachbar? Sowas braucht keine Sau mitten in Dellbrück. Und ca 2 Menschen pro Wohneinheit ist ja fast eine Frechheit. Wir hocken hier mittlerweile zu fünft auf 67m2, weil es nichts bezahlbares größeres in der Nähe gibt. Denkt doch auch mal an Familien die mehr als ein Kind haben. Oder Häuser die nicht 600.000 das Stück kosten.

Die Firma Möhl wird

Die Firma Möhl wird sicherlich 2-, 3- und 4-Zimmerwohnungen vorsehen. Je nachdem wie der Wohnungsmix sein wird, leben im Durchschnitt 2 oder auch 2,x Menschen je Wohnung dort. 30% der Wohnungen sollen geforderter Wohnungsbau sein.
Ich finde eine Beachbar in Dellbrück wünschenswert wie Sonnenscheinetage, km 689 und was es so in Köln gibt. Das würde sicherlich viele Leute abends und am Wochenende anziehen und damit das neue Quartier beleben.

Vordern.

Ihr Vordert das sterben des Einzelhandels, das Sterben von eurer Einkaufsstraße hat mit der Einführung der 20. Zohne schon begonnen. Sorgt euch um Wohnraum für Familien mit Kindern. Den Traum von neuen Gewerbe Treibenden könnt ihr auf Grund eures Provis, reker und der 30. Zohne vergessen. Die in der vergangenheit eingeführte verenderung in Dellbrück eurde von euren alten angestrebt, die es nur bequemer haben wollen.