Aufenthalt und Begegnung

Der Weg ist das Ziel - Fahrräder auf dem Friedhof

(Diesen Beitrag verfasse ich nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch in Beauftragung von einigen Senioren & Seniorinnen)
Gibt es Möglichkeiten, den immer stärker zunehmenden Fahrradverkehr (zumindest auf einem bestimmten) Friedhof wieder einzudämmen? Überhaupt nichts einzuwenden gibt es gegen Besucher, die ihre Grabstätten mit dem Fahrrad aufsuchen. Sie lassen sich auf Anhieb identifizieren, weil sie den Friedhof bis zum Ziel – dem Grab, in Schrittgeschwindigkeit befahren.
90% der Fahrradfahrer hingegen nutzen die Friedhofswege jedoch als Transitstrecke, leider mit derart überhöhter Geschwindigkeit und in derartiger Quantität, dass sich viele Senioren auf den Wegen nicht mehr sicher fühlen.
Regelmäßig kann man sogar Fahrradkuriere beobachten, die sich abgekürzte Wege auf dem Friedhof zu Nutze machen und das in einer Atemberaubenden Geschwindigkeit, damit die „Pizza“ nicht kalt wird.
Es herrscht regelrechte rush hour in den Morgen- und Nachmittagsstunden. An den Wochenenden sind die Wege ebenfalls voller Fahrräder, weil Familien hier ihre Fahrradausflüge planen (Picknick auf der Wiese inklusive).
Störend ist die Quantität der Fahrräder, die Geschwindigkeit und auch die Rücksichtslosigkeit vieler Radfahrer, die Passanten und selbst Senioren auf den Friedhofswegen, unter agressiver Nutzung ihrer Fahrradklingeln, zum Ausweichen auf die Randstreifen nötigen.
Persönlich war ich bereits vor 2 Jahren betroffen. Ich bin noch keine Seniorin und leiste durchschnittliche Schrittgeschwindigkeit :-), aber beim Passieren eines kleineren Friedhofeingangs, fuhr mir eine Radfahrerin in die Wade, weil ich angeblich „nicht schnell genug gegangen sei“.
Als absolutes NO GO empfand ich Schilderungen, in denen ein Fahrrad in einen Beerdigungszug hinein gerast ist. In einem anderen Fall waren es militante Jogger, die sich im Übrigen zur Durchsetzung ihrer sportlichen Betätigung zwischen den Grabstätten, auf die Fahrradfahrer berufen und gleiches Recht „FORDERN“.
Es besteht wirklich dringender Optimierungs- und Handlungsbedarf sonst müssen hier langfristig, auch u.Berücksichtigung der bald verstärkt genutzten E-Roller, Fahrradwege gezeichnet und Ampeln und Verkehrsschilder zur Absicherung installiert werden – auf einem Friedhof wohlgemerkt!

Kommentare

Reaktion von der Kölner Ratsfraktion *Die Grünen

Nachfolgende Rückmeldung erhielt ich von der o.g. Ratsfraktion auf eine Anfrage hin:
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Ein Durchgangsverkehr für Fahrräder ist nicht angedacht, da sich hiermit auch automatisch die Geschwindigkeit erhöhen würde, dies würde dann unweigerlich Konflikte mit der Besonderheit des Ortes hervorrufen.
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Nanu? Warum schert sich denn kein Mensch darum? Wie wollen Sie einem neue Konzepte schmackhaft machen, wenn die einfachsten Regelungen schon keinen Wert mehr haben?

keine Fahrräder/Jogger, etc. auf Friedhöfen

Hallo Frieda,
kann Dir nur zustimmen. Es sollten keine Fahrräder auf den Fiedhöfen zugelassen werden, ausser älteren Herrschaften, denen der Weg sonst zu weit ist. Ggf. kann man sich aber auch hier Fahrdienste mit kleinen Elektrofahrzeugen vorstellen, wie sie z.B. auf dem Dortmunder Hauptfriedhof angeboten werden. Aber als Transitstrecke für Ausflügler oder Lieferanten geht gar nicht. Hier sollte die Stadt einschreiten und neben Verbotsschildern auch wirklich kontrollieren und sanktionieren.

Fahrräder/Jogger auf dem Friedhof ist ein NO GO !!!

Liebe Frieda,

Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ich musste auch schon mehrmals auf Seite springen, weil ein Radfahrer mit einer irren Geschwindigkeit an mir vorbei fuhr.
Auch sah ich schon Jogger, mit kurzem Höschen, die während einer Beerdigung vorbei liefen.
Haben die überhaupt keinen Anstand mehr?
Ich dachte, ich hätte meinen Mann auf einem Friedhof beerdigt und nicht in einer Parkanlage oder auf einem Sportplatz?!

Fahrräder sollte nur dann erlaubt sein, wenn jemand darauf angewiesen ist, die Grabstätte zu besuchen.

Man kann nur den Kopf schütteln, wie sich manche Menschen auf einem Friedhof verhalten.

Vielleicht kennen diese Menschen noch keine Trauer?! :-(

Auch Autoverkehr gilt es zu überprüfen

Denn hier auf dem Westfriedhof fahren neben den sicherlich nötigen Friedhofsgärtnern und Beerdigungsunternehmen auch Besucher! Einfach frech auf den Eingang zuhalten - und schon öffnet sich die Schranke. Da habe ich noch nie beobachten können, das sich schwere Lasten im Kofferraum befänden oder behinderte Menschen transportiert werden.
Ne, man ist einfach nur bequem...