"Alte Trauerhalle" auf Melaten
Die "Alte Trauerhalle" auf Melaten - an der Millionenallee gelegen - fristet seit Jahren (!) ein trauriges Schattendasein; "Dornröschen-Schlaf" kann man es kaum nennen, denn ich sehe weit und breit keinen Prinzen, der sie wachküsst! Dabei hat der "Freundeskreis Melaten" (heute Förderverein Melaten e.V.) schon viele Versuche unternommen, dass dieses historisch hoch interessante Gebäude für die an Kultur interessierten Friedhofsbesucher erhalten bleibt. Dass daran in der Bevölkerung Interesse besteht, hat nicht zuletzt die Ausstellung "Melaten - Anblicke und Einblicke" gezeigt, die der Freundeskreis Melaten vom 5. Mai bis 16. November 2012 veranstaltet hatte. Ich weiß das so genau, denn die Künstlerin Renate Marx und ich (Nonni-Fan) haben gewissermaßen "Buch geführt" über die Zahl der Besucher, die Renates Engelbilder und meine Nonni-Ausstellung mit Begeisterung ansahen und sehr schöne Gästebuch-Einträge hinterließen. Viele Besucher freuten sich, die Alte Trauerhalle endlich einmal von innen sehen zu können! Ja, einige Besucher konnten sich sogar noch daran erinnern, als diese Trauerhalle noch für Beerdigungen genutzt wurde, und manche brachten sogar Fotos "von damals" mit. Daraus ergaben sich oft sehr interessante und bewegende Gespräche... Aber das ist - wie gesagt - 7 Jahre her, und seitdem hat sich nichts getan - außer, dass eine Plane den Giebel vor Regen schützen soll. Ansonsten liest man nur ab und zu in der Presse u.a., dass aus der "Alten Trauerhalle" ein "Kolumbarium" werden soll. Das leuchtet mir absolut nicht ein, denn Platz für Urnengräber gibt es auf Melaten doch schon mehr als genug! Eine Begegnungsstätte mit kulturellen Angeboten, wie Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, etc. für Trauernde (oder einfach für Friedhofsbesucher) fände ich viel wünschenswerter - da spreche ich dem "Förderverein Melaten e.V." und der Vorsitzenden Dr. Susanne Franke mit Sicherheit aus der Seele.
Über eine lebhafte Diskussion zu diesem Thema - mit positivem Ergebnis! - würde ich mich sehr freuen.
Friederika Priemer, Nonni-Fan, Köln.
PS: "Nonni" ist der Kosename des isländischen Schriftstellers Jón Svensson, der vor 75 Jahren auf Melaten bestattet wurde. Aus diesem Anlass wird am 14. September 2019, 15 Uhr, in der Kapelle St. Maria Magdalena auf Melaten die Ausstellung "Nonni. Ein Isländer am Rhein" eröffnet. Sie ist bis zum 20. Okt. 2019 samstags und sonntags (und natürlich am Todestag, Mittwoch, 16.10.2019) von 14-17 Uhr geöffnet. Schon heute herzliche Einladung!