Gemeinwohlorientierte, behutsame und nachhaltige Quartiersentwicklung wagen - geleistete Vorarbeit darf nicht außen vor bleiben!

Mein Name ist Henrik Schulze Neuhoff. Ich habe mich von 2018 – 2020 regelmäßig in den raum13-Zukunftswerkstätten „LAB 1869 ZUKUNFTS WERK STADT“ eingebracht und engagiert.
Ich spreche mich dafür aus, dass die Resolution hinsichtlich des Otto-&-Langen-Quartiers und des raum13 – Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste weiter zur Umsetzung gebracht wird, sichtbar in den Rahmenplan eingearbeitet wird und die Grundlage für die weitere Quartiersentwicklung bildet.
Die ehemalige KHD-Hauptverwaltung ist in den vergangenen zehn Jahren von raum13 – Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste nicht nur als Kulturort der Begegnung und des Stadtquartiersmanagements belebt und bespielt worden, sondern das Gelände wurde von der Kunst aus zum Ankerpunkt im zukünftig zu gestaltenden gesamten Otto-&-Langen-Quartier ausgearbeitet. Diese Funktion muss als zentrales Element in die Planung übernommen werden. Das raum13 – Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste soll sofort an Ort und Stelle zurückkehren und von der Pioniernutzung zu einer gesicherten, dauerhaften Nutzung verstetigt werden.
Mit den 2018 – 2020 von raum13 durchgeführten Zukunftswerkstätten ist ein umfassender Vorschlag für die langfristige Quartiersgestaltung entstanden, der die Bereiche Wohnen, Arbeiten, Kultur, Mobilität und Ökologie berührt. Dieses von vielen fachkundigen Beteiligten erarbeitete Konzept muss in die Planung übernommen werden.

Fundamental für die weitere Quartiersplanung ist die Zusammenführung der Grundstücke in öffentliches Eigentum der Stadt Köln. Die Direktvergabe vom Land NRW an die Kommune ist unbedingte Voraussetzung für einen sinnhaften Prozess. Um dieses Vorhaben, die deutlich preiswertere und daher zu priorisierende Direktvergabe des "NRW.URBAN"-Grundstücks an die Stadt Köln Realität werden zu lassen, muss die Stadt Köln gegenüber dem Land NRW darlegen, dass sie mit dem Erwerb der Fläche die Erfüllung kommunaler Zwecke zum Wohl ihrer Einwohner*innen im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge erfüllt.

Die Gemeinwohlorientierung für das Otto-&-Langen-Quartier ist mehrfach als politischer Wille bekundet und festgehalten und wird von mir unterstützt. Sie bildet die Grundvoraussetzung und soll folgende Schwerpunkte enthalten: Kultur, Bildung, Wissenschaft, historisches Erbe, Wirtschaftsförderung (Gründer*innenszene), Grünanlagen, Archive, studentisches Wohnen, sozialer Wohnungsbau. Diese Punkte müssen in den Rahmenplan aufgenommen werden und dem Land NRW von der Stadt Köln nachdrücklich und offensiv dargestellt werden. Die priorisierte Direktvergabe des NRW Grundstücks an die Stadt Köln muss endlich angegangen werden.
Grundlegend ist, dass das gesamte Otto-&-Langen-Quartier über die Eigentumsgrenzen hinweg als Urbanes Gebiet §6a Baunutzungsverordnung kenntlich gemacht wird und die Gemeinwohlrendite für Kölner*innen in den Mittelpunkt stellt, Insbesondere sollte auch die ehem. KHD-Hauptverwaltung in eine Urbanität des 21. Jahrhunderts gebracht werden. Dieses urbane Gebiet ermöglicht auch in der ehemaligen Hauptverwaltung neue Formen von Wohnen und Arbeiten im Bestand. Nicht zuletzt kann hierdurch Abriss im NRW Urban-Gelände vermieden wer-den, was wiederum auch den Zielen zur Klimaneutralität und der Ressourcenschonung dienlich ist. Ich spreche mich für einen Nutzungsmix aus sozialem Wohnungsbau (Studentisches Wohnen, Wohnateliers, etc.), kulturellen Nutzungen, Gründerwerkstätten bzw. kleinen und mittelständischen Betriebe, Bildungseinrichtungen, Coworking-Räumen, Kreativwirtschaft, Social Impact Labs und Community Center, sowie weiteren zivilgesellschaftlichen Quartiers- und Sozialprojekten usw. aus.

Ergebnis des aktuellen Verfahrens muss ein urbanes Musterquartier sein, das zukunftsfest und -fähig ist. Das heißt:
• im Sinne des Gemeinwohls als ein Labor der Stadtentwicklung
• größere Anteile für nicht kommerzielle Nutzung als für kommerzielle Nutzung
• Zusammenführung von Kunst und Stadtentwicklung
• behutsame Entwicklung aus dem Bestand
• Ort der Transformation, Kunst und Wissenschaft als treibende Motoren
• Quartiersentwicklung von unten – bereits Gewachsenes in die Nachhaltigkeit überführen
• Raum für Erprobung von Wohn- und Arbeitsformen
• Kultur, Soziales, Natur von Anfang und auf Augenhöhe in die Quartiersentwicklung einbeziehen
• prozessorientierte Entwicklung, Schritt für Schritt
• vorausschauendes Denken und zukunftsweisendes Handeln bei Themen wie Energie- und Flächenverbrauch,
• nahezu autofrei mit vernetzten Grün- und Freiflächen
• Kluge, nachhaltige, tragfähige, gemeinwohlorientierte Formen der Quartiersfinanzierung
• Wandlungsfähigkeit von Grundrissen, Gebäuden
• Klimaschützende Gestaltung des Areals, ausschließliche Nutzung erneuerbarer Energien

Für die innovative Entwicklung dieses historisch einzigartigen Ortes in ein Musterquartier der Stadt der Zukunft sind folgende Schritte von entscheidender Bedeutung und stellen die Weichen:
• Die Stadt als Eigentümerin des Geländes zur Vergabe der Grundstücke / Parzellen / Entwicklung Bottom up / Erbbaurecht & Konzeptvergabe als Immovilie
• Erarbeitung einer Quartierssatzung von einem Trans- und Interdisziplinärer Entwicklungsrat unter Einbindung der bereits beteiligten Expert*innen
• Gründung einer eigenständigen Entwicklungsgesellschaft, die den Prozess mit den Akteur*innen vor Ort steuert
• Wissenschaftliche Begleitung des Entwicklungsprozesses, Methoden des Reallabors
• Eine zukunftsfähige regelgerechte Öffentlichkeitsbeteiligung