Wie in der Präambel richtig erwähnt, wurde das Bundeskleingartengesetzt zuletzt 2006 geändert. Von 2006 bis 2022 hat sich vieles getan. Klimawandel und Artensterben verlangen einen generell anderen Umgang mit unserem Stadtgrün und mit unseren Kleingärten, so dass eigentlich zunächst das Bundeskleingartengesetz, welches die Grundlage der Gartenordnung darstellt geändert werden müßte! Unabhängig davon kann Köln mit seinen Änderungsvorschlägen eine Vorbildfunktion übernehmen. Reine Gemüsegärten sind mit der intensiven Landwirtschaft gleichzusetzen und verschärfen das Insektensterben und erhitzen unsere Stadt zusätzlich. Nur vielfältig und abwechlungsreich gestaltete Kleingärten mit alten Obstbäumen, alten Gemüsesorten, Hecken und Wiesen können einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Verbesserung des Stadtklimas erbringen. Solche Gärten sind dann für uns und die Tiere wertvolle Wohlfühloasen. Statt Verbote und Zollstockregeln sollte lieber eine Liste mit besonders für unsere Region geeigneten Obstsorten und Wildgehölzen erstellt werden. Jeder Garten (auch kleine Parzelle) sollte einen Obstbaum haben. Für kleinere Gärten sind Halbstämme dann verbindlich ( Stammhöhe 1,20m , die Endhöhe ist bei Hlabstämmen 3 m -3,50m die Kronenbreite beträgt 2,50m). Der Artenschutz gelingt nur, wenn wir mehr heimische Stauden und Wildstauden in unseren Gärten zulassen und wieder mehr Bezug zur Natur erlangen.

zuletzt geändert durch Artikel 11 des Gesetzes vom 19. September 2006 (BGBl. I S. 2146), definiert und sind die Grundlage der Gartenordnung.

Kommentare

Als Biologe und selbst

Als Biologe und selbst Pächter eines Kleingartens stimme ich den bereits oben genannten Punkten voll und ganz zu. Ich habe meine Parzelle letztes Jahr bekommen ausschließlich heimische Pflanzen und Kleingehölze angepflanzt, um die Biodiversität zu fördern. Diese Aspekte sollte sollten indem Katalog aufgenommen werden und nicht zentimetergenaue Vorschriften für Hecken etc.

Der niedrige Pachtzins ist

Der niedrige Pachtzins ist darin begründet, dass Gemüse angebaut wird. Im Rahmen der Klimakrise könnten die Schwerpunkte durchaus etwas verschoben werden in Richtung naturnaes Gärtnern. Es gibt aber auch das Gegenbeispiel: Einige Pächter:innen verwechseln derzeit leider den Kleingarten mit einem Campinggrundstück, auf dem man dann z.b. nur Rasenfläche, Trampolin und eine Hütte stehen hat. Wer das möchte, kann dies ebenfalls tun, nur eben nicht im Kleingarten. Kostet dann aber auch ein Vielfaches.
Thema Obstbäume:
Halbstämme können wesentlich höher als 3 Meter werden. Man sollte bereits vor dem Anpflanzen die mögliche Endhöhe kennen, damit die Bäume nicht im Nachhinein durch Stutzen geschädigt werden.