Der Punkt (6) ist für mich Zollstockökologie. Kleinere Gärten können somit keine wertvollen Obstbäume mehr haben. Wie soll das funktionieren? Nur in der Mitte des Gartens darf alles hoch sein? Das ist das Ende jedes naturnah gestalteten Gartens.Wie schon immer wird so der natürliche Habitus der Gehölze nicht berücksichtigt und es können keine artenreichen Lebensräume entstehen.

Alle anderen Hecken, Großsträucher und Bäume innerhalb des Gartens dürfen eine Höhe nicht überschreiten, die dem Abstand zur nächst liegenden Grundstücksgrenze entspricht (gemessen vom Hauptsta

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Ein Kleingarten ist

Ein Kleingarten ist zuvorderst keine Ökospielwiese sondern soll den Anbau von Obst und Gemüse ermöglichen. Gehölze des eigenen Gartens dürfen den Gemüseanbau im Nachbargarten nicht beeinträchtigen - auch nicht mit dem Totschlagargument "Ökologie". Nach der aktuellen Gartenordnung ist daher das Anpflanzen großwüchsiger Bäume und Sträucher, die höher als 4 Meter und breiter als 3 Meter werden, unzulässig und Hochstammobstbäume müssen 4 Meter Grenzabstand einhalten. Das machte Sinn, ist gerecht (da für alle gleiche Abstände) und ist klar geregelt. Die neue Regelung hingegen ist parzellenindividuell und für alle Beteiligten viel schwerer umzusetzen. Zudem werden künftige Probleme vorprogrammiert. Götterbaum und Platane sind nun nicht mehr unzulässig sondern dürfen bis zur Größe x wachsen. Kein Vorstand wird es dann aber schaffen, nach vielen Jahren gegen die Emotionen der Baumerzieher einen solchen Schattenbaum wieder entfernen zu lassen. Hier wird grüne Ideologie gegen das Kleingartenwesen gestellt - auf dem Rücken der Vorständler, die es dann ausbaden dürfen.

Kleingärten müssen aufgrund

Kleingärten müssen aufgrund des massiven Artensterbens und der Klimakrise weitaus wichtigere Dinge erfüllen, als nur Gemüseanbau. Wer den neuesten Report des IPCC 2022 gelesen und verstanden hat, der sieht die Dringlichkeit unseren Umgang mit der Natur zu ändern ein. Nur gesunde Ökosysteme können die für uns überlebenswichtigen Dienstleistungen erbringen. Biodiversitätsschutz muss auch im Kleingarten die Grundlage allen Handelns sein. Der Begriff "Ökospielwiese" zeigt, dass die Problematik bei vielen noch nicht angekommen ist und auch nicht verstanden wird. Man kann und muss einen Kleingarten im Einklang mit und nicht gegen die Natur bewirtschaften.

Es geht hier nicht um eine

Es geht hier nicht um eine sogenannte "grüne Ideologie", sondern um eine Abmilderung der / Anpassung an die Klimakrise, die uns alle schon jetzt betrifft. Gärtern im privaten Bereich sollte nur im Einklang mit der Natur erlaubt sein. Ich sehe hier allgemein einen großen Schulungsbedarf bei den Kleingärtner*innen. Alle Kleingärntner*innen sollten zum Einstieg und danach regelmäßig verppflichtend an Seminaren zum ökologischen Gärtern teilnehmen müssen (zB durch vereinsinterne Expert*innen oder einschlägige VHS- oder BUND-Kurse).